Turkmenistan wirft Russland Verleumdung vor
30. Mai 2003Moskau, 30.5.2003, INTERFAX, russ.
Das turkmenische Außenministerium hat gegen die Kritik, die einige russische Politiker und Medien an Aschgabad geübt haben, protestiert.
"Das Außenministerium Turkmenistans protestiert gegen verleumderische Äußerungen, die sich gegen Turkmenistan richten und die unter Nutzung gewisser russischer Medien organisiert werden, und behält sich das Recht vor, gemäß dem internationalen Recht notwendige Maßnahmen zu ergreifen", heißt es in einer Erklärung des turkmenischen Außenamtes, die Interfax am Freitag (30.5.) erhielt.
Diese Reaktion Aschgabads wurde durch die jüngsten Äußerungen des Vorsitzenden des Ausschusses für internationale Angelegenheiten der Staatsduma der Russischen Föderation, Dmitrij Rogosin, hervorgerufen, der nach Ansicht des turkmenischen Außenministeriums "beleidigende Äußerungen gegen Turkmenistan abgegeben und faktisch dazu aufgerufen hat, Russland solle Turkmenistan unter Druck setzen, was mit der Losung, die Landsleute im Ausland schützen zu müssen, kaschiert wurde."
Dmitrij Rogosin hatte am 23. Mai Besorgnis geäußert, und zwar im Zusammenhang damit, dass in Turkmenistan "faktisch die massenhafte Deportation der russischen Bevölkerung vorbereitet wird". Der Abgeordnete erinnerte daran, dass vor kurzem in Aschgabad das Abkommen über die doppelte Staatsbürgerschaft zwischen Turkmenistan und Russland außer Kraft gesetzt wurde. "Es handelt sich um einen Beschluss, der rückwirkend gilt, also um die gewaltsame Aberkennung der zweiten Staatsbürgerschaft", sagte Dmitrij Rogosin. Der Abgeordnete erklärte ferner: "Die Staatsduma verfügt über ein ‚turkmenisches Dossier‘, das äußerst beunruhigende Informationen enthält". "Die Informationen zeigen, dass das Regime des Turkmenbaschi seinerzeit unmittelbar mit der Unterstützung der Taliban verknüpft war. Unter anderem wurde kurz vor der Anti-Terror-Operation (gegen die Taliban in Afghanistan – Interfax) Brennstoff geliefert", sagte Dmitrij Rogosin. "Wir verfügen über beunruhigende Informationen, wonach die turkmenische Führung am Drogenhandel, am Transit der Drogen und überhaupt an der Unterstützung des internationalen Terrorismus beteiligt ist, und wir beabsichtigen sie zu prüfen. Wenn dies tatsächlich so ist, dann ist die Sache ernst", erklärte der Vorsitzende des Parlamentsausschusses. (...) (MO)