Tschetschenen sollen politisches Asyl in Belgien bekommen
26. Juni 2003Köln, 25.6.2003, DW-radio / Russisch
"Der Konflikt in Tschetschenien hat solche Ausmaße angenommen, dass es unmenschlich wäre, die Flüchtlinge zurückzuschicken", erklärte der belgische Generalkommissar für Flüchtlinge, Pascal Smet. Offiziellen Angaben zufolge halten sich in Belgien etwa 2000 Personen auf, die Tschetschenien nach Beginn der Kampfhandlungen verlassen haben. Experten gehen jedoch davon aus, dass die Zahl zwei Mal so hoch ist. Hunderte Personen kommen aus Brennpunkten Russlands mit einem Touristenvisum nach Belgien und bleiben illegal im Land: entweder bei Verwandten, die bereits früher eingereist sind, oder in Gemeinden, was die Machtorgane praktisch nicht kontrollieren können. (...) Pascal Smet zufolge solle sich das ändern. "Belgien verfügt nicht über ein klares Gesetz, das die Kriegsflüchtlinge schützen würde", so der Generalkommissar. "Bei unseren Nachbarn gibt es bereits entsprechende Rechtsnormen und wir müssen dringend mit der Arbeit daran beginnen." Dabei unterstrich Pascal Smet, dass die Personen, die vor dem Krieg geflohen sind, beweisen müssen, dass sie persönlich verfolgt wurden. (...) (lr)