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"Trojanische Pferde im Hinterland Transnistriens"

29. Juli 2004

- "Außenminister" Lizkaj sieht das "Schulen-Problem" als "zufälligen Anlass für den Konflikt"

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Moskau, 28.7.2004, INTERFAX, russ.

Tiraspol ist der Ansicht, dass Moldova das Problem mit den Schulen in Transnistrien künstlich aufbauscht. "In den moldauisch-transnistrischen Beziehungen ist es zu einer ernsten Krise gekommen. Die Tendenzen sind sehr, sehr beunruhigend, weil sich die Krise zuspitzt, wir könnten in der Zukunft mit einem unsteuerbaren Konflikt konfrontiert werden", erklärte der Außenminister der nicht anerkannten Moldauischen Republik Transnistrien, Walerij Lizkaj. Begonnen habe das "mit dem Schulen-Problem". "Ich bin zutiefst überzeugt, dass die Schulen lediglich ein zufälliger Anlass für den Konflikt sind, es stellte sich heraus, dass es solcher Anlässe in Hülle und Fülle gibt", sagte Walerij Lizkaj am Mittwoch (28.7.) auf einer Pressekonferenz bei "Interfax" in Moskau.

Seiner Meinung nach "kann das in direktem Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Moldova und Transnistrien stehen". "Am 1. August könnte es zu einer totalen Wirtschaftsblockade [Transnistriens] kommen. Diese könnte sich mit der Zeit zuspitzen und im Laufe des nächsten Jahres zu einem wichtigen Faktor des Wahlkampfes in Moldova werden", sagte er. Was die Schulen betrifft, so bezeichnete Walerij Lizkaj sie als "Trojanische Pferde im Hinterland Transnistriens". (...)

In einer Erklärung der Informationsvertretung Transnistriens in der Republik Moldova, die am Mittwoch veröffentlicht wurde, heißt es unterdessen: "Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in Moldova hat sich die moldauische Seite nichts besseres einfallen lassen, als künstlich die ‚Schulen-Fragen‘ aufzubauschen und bekannt zu geben, dass gegen Transnistrien demnächst Wirtschaftssanktionen verhängt werden. Künstlich, weil die Frage der Schließung irgendwelcher Schulen in Transnistrien nie akut war. In der Republik haben nie ‚Sprach-Säuberungen‘ stattgefunden, wie das die OSZE darzustellen versucht, die die Patenschaft über die Republik Moldova übernommen hat". (...) (lr)