Tote nach russischen Kampfdrohnen-Angriffen auf Kyjiw
23. März 2025Kurz vor neuen Gesprächen über eine Waffenruhe in der Ukraine hat Russland die ukrainische Hauptstadt Kyjiw erneut mit Kampfdrohnen angegriffen. Dabei wurden nach Angaben der Behörden mindestens drei Menschen getötet. Unter den Opfern sei ein fünfjähriges Kind, teilte der Militärverwalter Timur Tkatschenko mit. Ferner gebe es zehn Verletzte, darunter ein elf Monate altes Baby.
Sowohl Tkatschenko als auch Bürgermeister Vitali Klitschko berichten von zahlreichen Explosionen. Unter anderem seien mehrere Hochhäuser getroffen worden. In den oberen Stockwerken der Wohn- und Bürogebäude seien Brände entflammt. Der Luftalarm in der ukrainischen Hauptstadt dauerte in der Nacht mehr als fünf Stunden an.
Auch Attacken in Saporischschja und Charkiw
Zudem wurde die Region Saporischschja am späten Samstagabend von vier gelenkten russischen Gleitbomben getroffen. Dabei sei ein Brand entstanden und in mehreren Dörfern der Strom ausgefallen, teilte Militärverwalter Iwan Fjodorow mit, ohne nähere Ortsangaben zu machen. Die Druckwelle und Trümmer hätten auch mehrere Privathäuser beschädigt.
Zudem wurden aus Charkiw Drohnenangriffe gemeldet. In einer ersten Bilanz sprach die ukrainische Luftwaffe von insgesamt 147 russischen Drohnen. 97 Geschosse seien von den Luftabwehrkräften zerstört worden, weitere 25 hätten ihr Ziel nicht erreicht.
Ukrainische Angriffe in Rostow und Astrachan
Das Verteidigungsministerium in Moskau wiederum teilte mit, dass die russische Armee in der Nacht 59 ukrainische Drohnen "abgefangen und zerstört" habe. Die meisten Geschosse wurden demnach in den Regionen Rostow und Astrachan im Südwesten des Landes abgewehrt.
US-Delegation startet Gespräche in Saudi-Arabien
US-Unterhändler wollen an diesem Sonntag in Saudi-Arabien getrennte Gespräche mit Delegationen aus Kyjiw und Moskau über eine Waffenruhe in der Ukraine beginnen. Zunächst sollen Unterredungen mit ukrainischen Vertretern stattfinden. Am Montag soll dann ein Treffen mit russischen Regierungsvertretern folgen.
US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin hatten am Dienstag in ihrem Telefonat eine 30-tägige Aussetzung der russischen Angriffe auf die ukrainische Energie-Infrastruktur vereinbart. Wann diese Vereinbarung in Kraft treten soll, blieb offen. Zuletzt hatte die Ukraine eine Einstellung der Angriffe auf Energieinfrastruktur und zivile Infrastruktur sowie ein Ende der Angriffe im Schwarzen Meer vorgeschlagen.
sti/AR (afp, dpa, rtr)
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