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Terrorverdächtiger in Dinslaken festgenommen

10. August 2016

Der mutmaßliche Islamist wurde in einer Flüchtlingsunterkunft gefasst. Die Polizeiaktion steht im Zusammenhang mit der Festnahme eines Terrorverdächtigen Syrers in Mutterstadt. Innenminister Jäger versucht zu beruhigen.

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Spezialeinsatzkommando SEK Symbolbild (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/G. Wendt

Ermittlungen bei mutmaßlichen IS-Unterstützern

Der Mann wurde im nordrhein-westfälischen Dinslaken von einem Spezialeinsatzkommando gestellt. Die zuständige Staatsanwaltschaft Duisburg bestätigte, dass ein Zusammenhang zu der Festnahme eines 24-jährigen Syrers im rheinland-pfälzischen Mutterstadt am Freitag besteht. Mit der weiteren Festnahme im Umfeld des Flüchtlingsheims versuchen die Sicherheitsbehörden womöglich gewaltbereiten Islamisten und mutmaßlichen Unterstützern der Terrormiliz "Islamischer Staat" den Handlungsspielraum zu entziehen.

In dieser Flüchtlingsunterkunft waren die beiden Verdächtigen gemeldet (Foto: picture-alliance/dpa)
In dieser Flüchtlingsunterkunft waren die beiden Verdächtigen gemeldetBild: picture-alliance/dpa/A. Stoffel

Nach Informationen der Düsseldorfer "Rheinischen Post" war der Verdächtige aus Mutterstadt in demselben Flüchtlingsheim in Dinslaken gemeldet, in dem nun der zweite Mann festgenommen wurde. Bei dem jetzt Gefassten handelt es sich der Zeitung zufolge ebenfalls um einen Syrer. Die Staatsanwaltschaft machte zu der neuen Festnahme mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen keine weiteren Angaben.

Gewalttaten in Syrien - nicht in Deutschland

Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) sagte, keiner der beiden Verdächtigen habe konkrete Anschlagspläne in Deutschland gehabt. Die Staatsanwaltschaft ermittle im Zusammenhang mit möglichen Gewalttaten in Syrien sowie "möglicherweise vagen Anschlagsplanungen hier in Deutschland", sagte Jäger in Düsseldorf. Insbesondere gebe es keine konkreten Hinweise auf tatsächliche Anschlagspläne gegen eine Begegnung in der Fußball-Bundesliga.

Zu der Festnahme des 24-Jährigen in Mutterstadt führte laut Jäger ein Hinweis einer Person aus dem Umfeld des Mannes. Dieser wolle Fetzen aus einem Gespräch aufgefangen haben, die möglicherweise auf einen Anschlag hindeuteten, berichtete der Minister. "Es gibt einen vagen Hinweis einer Person, die hier glaubt, etwas gehört zu haben. Und ob das valide ist und belastbar ist, das müssen jetzt die weiteren Ermittlungen zeigen." Der Asylbewerber, der in Rheinland-Pfalz gefasst wurde, wohne eigentlich in Nordrhein-Westfalen, bestätigte Jäger.

Keine Gefahr für deutschen Fußball

Das Innenministerium in Rheinland-Pfalz hatte mitgeteilt, dass der Hinweis aus Nordrhein-Westfalen, der zur Festnahme am Freitag geführt habe, im Zusammenhang mit dem Start der 2. Fußball-Bundesliga am vergangenen Wochenende gestanden habe. Jäger sagte dazu: "Die Deutsche Fußball-Liga ist auch darüber informiert, dass zu keinem Zeitpunkt ein Reifegrad dieser Planung entstanden ist, der möglicherweise eine Spielbegegnung der deutschen Fußball-Liga betreffen könnte." Derzeit gebe es keine Hinweise, dass die ohnehin hohen Sicherheitsvorkehrungen in Stadien nicht ausreichen würden.

qu/uh (afp, dpa, rtr, epd)