"Terroranschlag" auf russisches Generalkonsulat in Marseille
24. Februar 2025In Marseille im Süden Frankreichs hat ein Unbekannter drei selbst gebaute Sprengsätze auf das russische Generalkonsulat geworfen. Zwei davon seien explodiert, teilte die örtliche Polizei mit. Es habe keine Verletzten gegeben. Der Täter konnte flüchten.
Der französische Sender BFM TV berichtete, es habe sich um Molotow-Cocktails gehandelt, die im Garten des Konsulats landeten. Das Gebäude im achten Arrondissement der Hafenstadt wurde weiträumig abgesperrt. Die Mitarbeiter durften es vorübergehend nicht verlassen.
"Die Explosionen auf dem Gelände des russischen Generalkonsulats in Marseille tragen alle Merkmale eines Terroranschlags", erklärte das Außenministerium in Moskau. Dessen Sprecherin Maria Sacharowa forderte Frankreich auf, "umfassende Ermittlungen" einzuleiten und den Schutz der diplomatischen Einrichtungen zu verstärken.
Exakt drei Jahre danach
Der Vorfall ereignete sich am dritten Jahrestag des Beginns des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine. Der Tag steht unter dem Eindruck einer außenpolitischen Kehrtwende der USA. Deren Präsident Donald Trump hatte kürzlich auf hoher Ebene Verhandlungen mit Russland über eine Beendigung des Krieges aufnehmen lassen, ohne dass Vertreter der Ukraine oder der Europäischen Union mit am Tisch saßen.
Den von der Ukraine angestrebten NATO-Beitritt und die Wiederherstellung der territorialen Integrität des Landes hatte die neue US-Administration schon vor Verhandlungsbeginn ausgeschlossen. Dies war bei der Ukraine und ihren Unterstützern in der EU auf scharfe Kritik gestoßen.
wa/sti (afp, dpa, rtr)