Tausende Serben im Kosovo protestieren gegen Mord an Jugendlichem
7. Juni 2004Gracanica, 6.6.2004, BETA, serb.
Über 1000 Serben haben auf einer Protestversammlung in Gracanica aus Anlass der Ermordung des 17-jährigen Dimitrije Popovic von der internationalen Gemeinschaft gefordert, die Tötung der Serben in Kosovo und Metohija zu stoppen. Der Vorsitzende des Serbischen Nationalrates von Kosovo, Milan Ivanovic, sagte, dieser Mord sei ein weiteres systematisches und organisiertes Verbrechen und beschuldigte die UNMIK und KFOR, nicht genügend für die Herstellung der Sicherheit in der Provinz zu tun. Auf der Versammlung wurde gefordert, dass die internationalen Truppen und die Sicherheitskräfte von Serbien und Montenegro einen Sonderplan zur Sicherheit der serbischen Gemeinschaft in der Provinz erarbeiten und die Resolution 1244 und das Abkommen von Kumanovo (Militär-technisches Abkommen von Sommer 1999 zwischen Ex-Jugoslawien und NATO– MD) geachtet werden. (...)
Der scheidende UNMIK-Leiter, Harri Holkeri, der zu einem Abschiedsbesuch nach Kosovo gekommen ist, äußerte tiefe Besorgnis und verurteilte die Ermordung des 17-jährigen serbischen Jugendlichen in Gracanica aufs schärfste. Hokeri sagte, er möchte nicht, dass sich die Gewalttaten vom März wiederholen und fügte hinzu, er glaube, dass dies auch die meisten Menschen in Kosovo nicht wollen. Holkeri, rief alle Bürger Kosovos auf, für eine bessere Zukunft zu arbeiten und gegen die Gewalttaten zu kämpfen. (...)
Russland hat UNMIK und KFOR aufgefordert, wirksame Maßnahmen zur Wiederherstellung der Ordnung in Kosovo zu ergreifen. "Moskau verurteilt energisch die Gewaltakte an der serbischen Bevölkerung in Kosovo und fordert von der UN-Mission und den internationalen Friedenstruppen für Kosovo dringende und wirksame Aktionen zwecks Herstellung der Sicherheit", erklärte der offizielle Vertreter des russischen Außenministeriums, Aleksandr Jakowenko. (...)
Hinsichtlich der gestrigen Ermordung des serbischen Jugendlichen in Gracanica betonte er, es sei besonders wichtig, nicht zuzulassen, dass das gestrige Ereignis Anlass für eine neue Runde zwischennationaler Spannungen wird. "Moskau ist davon überzeugt, dass der einzige Weg zur Vertrauensbildung eine konsequente und völlige Umsetzung der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates ist", betonte Jakowenko. (fp)