Taschkent will Auslieferung in Pakistan gefangener usbekischer Islamisten
24. März 2004Bonn, 24.3.2004, DW-RADIO/Russisch
Usbekistan unternimmt konkrete Schritte, um eine Auslieferung der während der Anti-Terror-Operation an der afghanisch-pakistanischen Grenze festgenommenen Kämpfer der Islamischen Bewegung Usbekistans in ihre Heimat zu erreichen. Das teilte am Dienstag (23.3.) in Taschkent auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew, der usbekische Präsident Islam Karimow mit. Es berichtet Jurij Tschernogajew:
Im Gespräch mit der Deutschen Welle sagte Islam Karimow, dass er diese Frage mit dem pakistanischen Botschafter erörtert habe und dass dieser zugesichert habe, dass die usbekischen Kämpfer an Usbekistan ausgeliefert würden. Islam Karimow sagte ferner, dass der pakistanischen Botschaft ein "Sonderersuchen" übermittelt worden sei. Das Vorgehen der usbekischen Regierung hat folgenden Grund: Ein Offizier des Geheimdienstes erklärte der Deutschen Welle, er habe gesehen, dass der pakistanische Geheimdienst ISI einen Bus mit seinen Mitarbeitern in das Kampfgebiet geschickt habe, wo diese nun die Gefangenen "sortieren" würden. Er sagte außerdem, dass gerade weil der Geheimdienst ISI beim Aufbau der Taliban-Bewegung und der Islamischen Bewegung Usbekistans eine wesentliche Rolle gespielt habe, er sich nicht wundern würde, wenn gewisse Anführer der Kämpfer, die gestern noch vom pakistanischen General Shaukat Sultan für gefangen genommen erklärt worden seien, schon morgen plötzlich auf der Liste derjenigen erscheinen würden, die bei den Kämpfen ums Leben gekommen sein sollen. (MO)