Taschkent: Usbekistan ist nicht aus der GUUAM ausgetreten
27. Juni 2002Köln, 26.6.2002, DW-radio / Russisch
Der Außenminister der Ukraine, Anatolij Slenko, hat erklärt, die Note des usbekischen Außenministeriums über den Austritt des Landes aus der Organisation GUUAM sei falsch interpretiert worden. "Usbekistan beabsichtigt nicht, aus der GUUAM auszutreten", sagte Anatolij Slenko nach einem informellen Treffen der Außenminister der Organisation in Istanbul. Über Einzelheiten berichtet unser Korrespondent in Taschkent, Jurij Tschernogajew:
Usbekistan hat wohl auf Drängen der Amerikaner, die mit Interesse die Entstehung von zwei verschiedenen Wirtschaftsgruppierungen innerhalb der GUS verfolgen, einen Rückzieher gemacht. Die GUUAM verbindet Usbekistan, Georgien, Aserbaidschan, die Ukraine und Moldova. Diese Organisation könnte zu einem Gegengewicht zur Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft werden, die von Russland dominiert wird. Noch im Juni vergangenen Jahres hatte während der Unterzeichung der GUUAM-Charta bei einem Treffen in Jalta der usbekische Präsident Islam Karimow erklärt, "die GUUAM ist jetzt eine echte internationale Organisation". Nach dem jüngsten Gipfeltreffen der Schanghai-Organisation für Zusammenarbeit in Sankt Petersburg erklärte jedoch Usbekistan, seine Mitgliedschaft in der GUUAM zu revidieren. Die GUUAM verlor somit ihr einziges Mitglied in Zentralasien. Auf Bitte des Korrespondenten der Deutschen Welle erklärte am Dienstag (25.6.) eine hochrangige Quelle im usbekischen Außenministerium folgendes: "Usbekistan ist aus der GUUAM nicht ausgetreten. Wir haben lediglich derzeit unsere Teilnahme an Veranstaltungen der Organisation ausgesetzt. Wir verfolgen aber weiterhin aufmerksam die Entwicklungen innerhalb der GUUAM." (MO)