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Südossetien will Teil Russlands werden

7. Juli 2003

- Moskau lehnt ab

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Köln, 7.7.2003, INTERFAX, ITAR-TASS

INTERFAX, russ., 4.7.2003, aus Naltschik

Südossetien will Teil der Russischen Föderation werden, gab das Oberhaupt der nicht anerkannten Republik bekannt. "Ich habe als Staatschef den Präsidenten der Russischen Föderation gebeten, Südossetien zu gestatten, Teil Russlands zu werden", sagte das Oberhaupt der nicht anerkannten Republik, Eduard Kokoiti, heute auf einer Pressekonferenz in Naltschik (Kabardino-Balkarien). Er erklärte, er stütze sich auf die Ergebnisse des Referendums von 1992, bei dem sich die Bewohner der Region für den Beitritt zu Russland ausgesprochen hätten. "Ein Appell und Dokumente, die die historische und politische Entscheidung des Volkes von Südossetien begründen, liegen bereits dem Präsidenten der Russischen Föderation vor", sagte er.

Kokoiti erklärte, 56 Prozent der Bürger Südossetiens hätten die russische Staatsbürgerschaft, alle übrigen hätten Anträge auf die russische Staatsbürgerschaft gestellt. "Keiner zwingt sie dazu. Es ist der Wunsch unseres Volkes, mit seinen Brüdern, mit Nordossetien, Kabardino Balkarien und dem Gebiet Stawropol zusammen zu sein. Kokoity weilt in Naltschik, um einen Vertrag über Freundschaft und Zusammenarbeit zwischen Kabardino-Balkarien und Südossetien zu unterzeichnen.

Südossetien ist de jure ein autonomes Gebilde in Georgien, de facto aber betreibt es eine von Tiflis unabhängige Politik. (TS)

ITAR-TASS, russ., 5.7.2003

Moskau hat nicht die Absicht, auf die Bitte, die der Präsident Südossetiens (das zu Georgien gehört) am 4. Juli an den Präsidenten der Russischen Föderation gerichtet hat, einzugehen. In der Administration des russischen Präsidenten wurde ITAR-TASS mitgeteilt, das Streben, Teil Russlands zu werden, gehe "über den Rahmen der georgischen Verfassung hinaus, ist daher rechtswidrig und wird nicht in Erwägung gezogen werden". "Wir haben diplomatische Beziehungen zu Georgien und respektieren die territoriale Integrität dieses Landes", sagte der Gesprächspartner von ITAR-TASS. Gleichzeitig erklärte er, die Absicht der südossetischen Führung sollte Tiflis als Signal dienen. Der Wunsch könnte darauf zurückzuführen sein, dass "viele Menschen in der Republik kein Vertrauen in die Zukunft haben". (...) (TS)