Südkorea: Versehentlicher Bombenabwurf über Wohngebiet
6. März 202515 Menschen wurden durch den Vorfall bei Südkoreas Stadt Pocheon verletzt, zwei von ihnen schwer, wie die amtliche Nachrichtenagentur Yonhap meldete. Die südkoreanische Armee hielt zu dem Zeitpunkt mit US-Streitkräften eine gemeinsame Militärübung in der Nähe der Stadt ab, die rund 25 Kilometer südlich der stark befestigten Grenze zu Nordkorea liegt. Ein Vertreter der südkoreanischen Luftwaffe erklärte laut Yonhap, ein Pilot habe bei der Flugvorbereitung falsche Koordinaten eingegeben und so den irrtümlichen Bombenabwurf verursacht.
Acht etwa 225 Kilogramm schwere Bomben waren in ein Wohngebiet eingeschlagen. Mehrere Gebäude, darunter eine Kirche, wurden beschädigt. Wegen der Suche nach möglichen Blindgängern mussten viele Anwohner ihre Häuser verlassen.
Übung auch mit scharfer Munition
"Wir bedauern den durch den abnormalen Abwurf verursachten Schaden und wünschen den Verletzten eine schnelle Genesung", heißt es in einer Erklärung der Luftwaffe. Das Militär leitete eine Untersuchung ein, die Schießübungen mit scharfer Munition wurden vorerst gestoppt.
Das südkoreanische Verteidigungsministerium hatte zuvor erste gemeinsame Schießübungen mit scharfer Munition als Vorbereitung auf das jährliche Manöver "Freedom Shield" mit den USA angekündigt. Die Militärübung soll in der kommenden Woche beginnen und bis zum 20. März dauern.
Etwa 28.500 US-Soldaten sind in Südkorea stationiert, um unter anderem die südkoreanischen Streitkräfte bei der Absicherung des Landes zu unterstützen. Nord- und Südkorea haben nach dem Ende ihres Kriegs (1950 - 1953) bis heute keinen Friedensvertrag geschlossen.
Bürgermeister: Die Manöver in der Region müssen generell enden
Der Bürgermeister von Pocheon, Baek Si Jang, forderte vor Journalisten, die Militärübungen in der Region vollständig einzustellen. Bereits seit Jahren protestieren Anwohner und Gruppen aus der Zivilgesellschaft wegen Sicherheitsbedenken gegen die Manöver auf dem nahe gelegenen Übungsplatz.
se/AR (rtr, afp, dpa)