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PolitikSüdkorea

Südkorea verbietet chinesische KI DeepSeek

17. Februar 2025

Südkoreanische Behörden haben Datenschutzbedenken, deshalb wurde der Chatbot aus den App-Stores entfernt. Die KI DeepSeek war erst Ende Januar veröffentlicht worden und hatte schnell Sorgen um die Sicherheit ausgelöst.

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Das Display eines Smartphones mit dem Chatbot DeepSeek
Auch in Deutschland haben Behörden Sicherheitsbedenken gegen die chinesische KI DeepSeek angemeldetBild: Jung Yeon-je/AFP

Die Sperrung des chinesischen Dienstes für Künstliche Intelligenz (KI), DeepSeek,  erfolgt nach Angaben aus Südkorea erst einmal vorübergehend. Wie die südkoreanische Kommission für den Schutz personenbezogener Daten (PIPC) mitteilte, können südkoreanische Nutzer den Dienst bis auf Weiteres nicht herunterladen. Der Grund seien Datenschutzbedenken, die derzeit geprüft würden, hieß es weiter.

DeepSeek arbeitet aktiv mit der Datenschutzbehörde zusammen

Der Dienst der App werde erst wieder aufgenommen, wenn Verbesserungen im Einklang mit südkoreanischen Datenschutzgesetzen unternommen worden seien. DeepSeek habe "anerkannt", dass in Bezug auf die südkoreanischen Datenschutzvorschriften Verbesserungen nötig sein, teilte PIPC mit. Die Angleichung "wird zwangsläufig eine erhebliche Zeit in Anspruch nehmen", wie das chinesische Unternehmen eingeräumt habe.

Nutzerinnen und Nutzer, die DeepSeek bereits vor der am Samstag erfolgten Sperrung heruntergeladen hatten, können den KI-Dienst weiter verwenden. Die südkoreanischen Behörden wies diese User jedoch an, die Künstliche Intelligenz nur "mit Vorsicht" einzusetzen. DeepSeek-Nutzer sollten möglichst keine persönlichen Daten in die Suchmaske eingeben, so die Empfehlung.

Deepseek hatte seinen Chatbot Ende Januar veröffentlicht

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums,  Guo Jiakun, versicherte in Peking,  die Regierung weise chinesische Firmen stets an, sich im Ausland streng an die dort geltenden Gesetze zu halten. China hoffe außerdem, dass die Länder eine "Politisierung von Wirtschafts-, Handels- und technologischen Fragen" vermieden, sagte er.

DeepSeek hatte seinen Chatbot Ende Januar veröffentlicht und damit ein "Beben" in der US-Tech-Branche ausgelöst. Der auf dem Modell basierende Chatbot kann es mit den führenden US-Programmen wie ChatGPT von OpenAI aufnehmen. Zugleich hat die Entwicklung des Programms nach Angaben von DeepSeek nur einen Bruchteil dessen gekostet, was etwa OpenAI in ChatGPT investierte.

Nutzerdaten in "sicheren Servern in der Volksrepublik China" gespeichert

In zahlreichen Ländern meldeten Behörden und Cybersicherheitsfachleute jedoch gravierende Sicherheitsbedenken an, auch in Deutschland. Dabei geht es um mehrere Punkte der chinesischen KI: die offenkundig sehr weitreichende Speicherung von Nutzerdaten, die mögliche Manipulierbarkeit der Anwendung für kriminelle Zwecke und die Frage, inwieweit der chinesische Spionage- und Überwachungsapparat Zugriff auf Nutzerdaten hat.

In Australien wurde die Nutzung des chinesischen Dienstes mit Geräten verboten, die von Regierungsmitarbeitern verwendet werden. Auch südkoreanische Ministerien und Sicherheitsbehörden hatten den Zugang bereits blockiert. In den USA brachten Abgeordnete einen entsprechenden Antrag ein.

DeepSeek speichert Nutzerdaten laut eigenen Angaben in "sicheren Servern in der Volksrepublik China".

pg/se (dpa, afp)