Sukzessionsabkommen des ehemaligen Jugoslawien tritt morgen offiziell in Kraft
3. Juni 2004Belgrad, 1.6.2004, RUNDFUNK UND FERNSEHEN SERBIENS, serb.
Das Sukzessionsabkommen der ehemaligen Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien tritt offiziell am 3. Juni dieses Jahres in Kraft. Damit wird ein mühsamer Prozess abgeschlossen, der mehr als zehn Jahre die Beziehungen der ehemals gemeinsam in einem Staat lebenden Länder belastete. Es ist nur noch eine technische Frage, bis das Abkommen in Kraft tritt. Dies geschieht automatisch, 30 Tage nach der UN-Notifikation des Landes, das als letztes das Abkommen ratifiziert hat. Dieses Land war Kroatien, das das Abkommen am 3. März dieses Jahres im kroatischen Sabor [Parlament] ratifiziert hat. Die vier übrigen Unterzeichnerstaaten – Serbien und Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien und Slowenien – haben das Abkommen viel eher ratifiziert.
Das Sukzessionsabkommen des ehemaligen Jugoslawien wurde am 29. Mai 2001 in Wien unterzeichnet, nach mehr als offiziell zehn Jahre dauernden Verhandlungen. Tatsächlich befanden sich die Verhandlungen während des Regimes von Slobodan Milosevic acht Jahre auf einem Toten Punkt, weil er behauptete, die Bundesrepublik Jugoslawien sei der einzige Nachfolgestaat des ehemaligen Jugoslawien. Die Verhandlungen wurden nach dem Fall Milosevics fortgesetzt, und nach zehntägigen Marathon-Verhandlungen wurde im Juni 2001 ebenfalls in Wien ein Abkommen erzielt.
Als Modell für die Aufteilung diente ein Schlüssel des Internationalen Währungsfonds (IMF), nach dem auch die Schulden des ehemaligen Jugoslawien aufgeteilt wurden. Demnach erhält die Bundesrepublik Jugoslawien 36,5 Prozent des Gesamtvermögens, Kroatien 28,5 Prozent, Slowenien 16,4 Prozent, Bosnien-Herzegowina 13,2 Prozent und Mazedonien 5,4 Prozent. (md)