Sturzflut in Kaschmir: Suche nach Verschütteten geht weiter
15. August 2025Die Pilger waren auf dem Weg zu einem Schrein, als sie am Donnerstag von den Wassermassen überrascht wurden. Heftiger Monsunregen hatte die Sturzflut ausgelöst. Mit Schaufeln und Räumgerät suchen Rettungsmannschaften weiter nach Überlebenden des Unglücks im von Indien kontrollierten Teil von Kaschmir.
Etwa 170 Menschen konnten nach Angaben örtlicher Behörden gerettet werden, viele von ihnen seien schwer verletzt. Für viele andere kam jede Hilfe zu spät. Mittlerweile ist die Zahl der Toten auf mindestens 60 gestiegen. Da das betroffene Gebiet rund um das Dorf Chositi im Distrikt Kishtwar recht groß ist, befürchten die Retter, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte.
Die Ortschaft ist ein Zwischenstopp auf einer beliebten Pilgerroute zu einem hinduistischen Schrein. Berichten zufolge spülte die Flut provisorische Zeltküchen in dem Dorf weg, als sich die Gläubigen gerade beim Mittagessen befanden. Das schlechte Wetter und die Abgeschiedenheit des Katastrophengebiets erschweren die Rettungsarbeiten. Einheiten des Militärs helfen dabei.
Zahlreiche Todesopfer auch in Pakistan
Auch aus dem von Pakistan kontrollierten Teil Kaschmirs werden Todesopfer aufgrund der Witterung gemeldet. Nach Angaben des pakistanischen Zivilschutzes wurden dort sieben Menschen getötet.
In Nordpakistan kam es ebenfalls über Nacht zu schweren Regenfällen und Sturzfluten. Mindestens 43 Menschen seien innerhalb eines Tages in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa umgekommen, teilte die örtliche Katastrophenschutzbehörde mit. Die bergige Gegend grenzt an Afghanistan. Aus anderen Landesteilen Pakistans werden insgesamt 60 Tote gemeldet.
Rettungskräfte seien auf der Suche nach etlichen Vermissten. "Es ist eine schreckliche Situation. Wir versuchen, möglicherweise mehrere Dutzend Menschen zu retten, wenn nicht sogar Hunderte", sagte der Sprecher der Rettungsbehörde, Bilal Faizi, der Deutschen Presse-Agentur.
In der laufenden Monsunzeit sind in Indiens nordöstlichem Nachbarland Nepal bislang mindestens 41 Menschen witterungsbedingt ums Leben gekommen, 21 werden vermisst. 121 Menschen wurden bei Überschwemmungen, starken Regenfällen, Erdrutschen und Hagelstürmen verletzt, seit die ersten Monsunregen im Juni dieses Jahres begonnen haben. Das zeigen Daten der Katastrophenschutzbehörde des Landes, auf die sich die Nachrichtenagentur Reuters bezieht. In der Monsunzeit, die von Juni bis September geht, kommen Sturzfluten in der Himalaya-Region öfter vor.
AR/pgr (dpa, afp, rtr)
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