Studie warnt vor AIDS-Gefahr für Jugendliche in Mazedonien
3. Juni 2002Skopje, 31.5.2002, MIA, engl.
Das Sexualverhalten junger Mazedonier und der Gebrauch von Drogen öffnen die Tore für eine HIV/AIDS-Epidemie in Mazedonien. Die nationale Koordinatorin für HIV/AIDS, Vesna Velic-Stefanovska, betonte bei der Vorlage der Ergebnisse der ersten landesweiten "Studie für die rasche Beurteilung von riskantem Sexualverhalten und über den Gebrauch von psychoaktiven Substanzen unter den gefährdeten Gruppen junger Menschen zwischen 10 und 24 und die Reaktion darauf" dass dringliche Maßnahmen zum Schutz vor HIV/AIDS getroffen werden müssten.
Die im Rahmen der Studie durchgeführte Umfrage umfasste 2000 Personen aus den Zielgruppen. Nach Worten von Velic-Stefanovska gibt es unvollständige Kenntnisse über HIV/AIDS und einen riesigen Mangel an Informationen über die anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, Verhütungsmittel sowie über die Folgen des Missbrauchs von psychoaktiven Substanzen.
Laut der Umfrage benutzen die jungen Menschen beim ersten Geschlechtsverkehr so gut wie nie ein Kondom (...). Aus der Studie geht hervor, dass die Heranwachsenden durchschnittlich zwischen zwei und fünf verschiedenen Sexualpartnern pro Jahr haben. (...)
Nach der Umfrage sind harte Drogen einfach zu beschaffen. Heroin ist zum Preis von nur 500 Denar (etwa acht Euro - MD) für ein "Viertel" (Gramm?) zu bekommen. Im Durchschnitt haben zehn Prozent der jungen Menschen, die von der Studie erfasst wurden, psychoaktive Substanzen ausprobiert, und zwei Prozent haben intravenös Drohen konsumiert.
"Sechs Prozent der jugendlichen Delinquenten und 24 Prozent derer, die Drogen intravenös konsumieren, haben sexuelle Dienstleistungen gegen Geld angeboten. Einige dieser Erfahrungen sind homosexuell", erläuterte Velic-Stefanovska. (...)
Die beliebteste Droge in Mazedonien ist Heroin. 14 Prozent der Heroin-Konsumenten gaben an, sie hätten mit Marihuana begonnen, 51 Prozent mit Heroin und 4,29 hätten das Heroin von Anfang an gespritzt.
Die nationale Koordinatorin für HIV/AIDS in Mazedonien, Velic-Stefanovska, gab an, 59 Personen seien in Mazedonien an AIDS erkrankt. (...) Obgleich die Zahl der HIV/AIDS-positiven Menschen in Mazedonien gering ist, warnt Veliic-Stefanovska in Anbetracht der Ergebnisse der Studie, die Lage könne leicht außer Kontrolle geraten. Die Studie war Teil der Nationalen Strategie zur Vorbeugung von HIV/AIDS und wurde vom Gesundheitsministerium in Zusammenarbeit mit UNICEF durchgeführt. Finanziert wurde sie von der Kanadischen Agentur für Internationale Entwicklung. (MK)