Streit in der Partei für Demokratische Prosperität Mazedoniens
15. November 2001Skopje, 14.11.2001, FAKTI EMAIL SERVICE, alban./ Copyright BBC
(Volltext) "Die Bezirkgruppe der PPD (Partei für Demokratische Prosperität – MD) in Tetova (mazed. Tetovo – MD) möchte die Öffentlichkeit darüber in Kenntnis setzen, dass sie den Beschluss des Zentralkomitees der PPD, für die Verfassungsänderungen 4 und 7 über die Präambel und die Religionsgemeinschaften zu stimmen, als inakzeptabel betrachtet. Wir weigern uns zu glauben, dass gewisse Einzelpersonen, sei es der Vorsitzende oder der Generalsekretär der Partei, ungeachtet der unveränderten Haltung des Zentralkomitees, der Parlamentsfraktion, der Bezirksverbände und der Mitglieder der Partei, diese Haltung absichtlich ignoriert und auf diese Weise den Status der Albaner in Mazedonien beschädigt.
Auf der Grundlage der am 10. November gefassten Beschlüsse der Versammlung des Bezirksverbandes in Tetova, in denen die Entscheidung des Zentralkomitees, das Abkommen von Oher (mazed. Ohrid – MD) nicht zu ändern, einhellig unterstützt wurde, verurteilt die Führung des Bezirksverbandes in Tetova die Aktionen einiger Personen innerhalb der PPD-Führung und fordert die Parlamentsabgeordneten dringend auf, an der Entscheidung festzuhalten, nicht für die Änderungen bezüglich der Präambel und der religiösen Gemeinschaften zu stimmen.
Unterdessen hat auch das Zentralkomitee der PPD reagiert und erklärt, hier handele es sich um eine reine Verleumdung "durch die Bezirksführung". PPD-Generalsekretär Muhamet Halili reagierte gestern (13.11.) auf die Verlautbarung des PPD-Bezirksverbandes in Tetova und erklärte:
"Eine kleine Gruppe von Menschen, die sich selbst als die ‚engere Führung‘ des PPD-Bezirksverbandes in Tetova bezeichnet, hat gestern in den Medien eine ganz gewöhnliche Lüge verbreitet. Angeblich hat der Generalsekretär der Partei (gemeinsam mit dem Vorsitzenden) entschieden, dass die Abgeordneten für das Rahmenabkommen mit den jüngsten Änderungen stimmen sollten. In der Folge rufen die ‚Patrioten des Bezirksverbands Tetova‘ die Abgeordneten zum öffentlichen Ungehorsam auf. Die Lage ist nicht so, wie ‚die Patrioten‘ sie beschreiben. Ich war vor dem Sitzungssaal, als der Beschluss gefasst wurde. Immer noch unterstütze und achte ich die kollektive Entschidung als politisch richtig, angesichts der Umstände unter denen der Beschluss gefasst wurde und in denen das Land sich befindet.
Der Versuch, mich abzuqualifizieren, wurde von guten Freunden von Stavre Dzikov (dem Generalstaatsanwalt – MD) unternommen; (und) denjenigen, die versuchen, die PPD zur Gesellschaft für wirtschaftliche Prosperität zu machen, denjenigen, die erklärten, die PPD habe einen Fehler gemacht, als sie im Mai der großen Koalition beitrat (weil sie das politische Programm verraten habe) und am nächsten Tag im Café um die Ecke beim Dominospiel die Nachricht aufnahmen und Pläne für die Aufteilung der Ministerposten in der Regierung schmiedeten". (MK)