Straßenblockade albanischer Oberschüler im mazedonischen Kumanovo
20. Mai 2003Köln, 16.5.2003, DW-radio / Albanisch, Fatos Musliu
Etwa 1500 albanische Schüler von drei Schulen der gymnasialen Oberstufe ("Shkolla e mesme") in der Stadt Kumanova (mazed: Kumanovo – MD) können ungeachtet einer Entscheidung des Bildungsministeriums nicht unterrichtet werden, weil keine Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Das Ministerium hatte angeordnet, dass der Unterricht in Schulen stattfindet, die derzeit ausschließlich von der mazedonischen Volksgruppe benutzt werden.
Mazedonische Schüler und Eltern hindern die albanischen Schüler am Zutritt zu den Schulgebäuden, weil sie keinen Unterricht in einem Gebäude mit albanischen Schülern dulden wollen.
Der Elternbeirat der albanischen Schulen organisierte deshalb am Freitag (16.5.) eine Protestveranstaltung und blockierte zwei Stunden lang die Einfallstraßen nach Kumanova.
Riza Shabani, Elternvertreter
: Obwohl uns Albanern immer wieder von der anderen Seite vorgeworfen wird, dass wir kein Zusammenleben mit anderen Volksgruppen wünschen, haben wir gestern noch einmal gezeigt, dass wir am Zusammenleben interessiert sind, aber die andere Seite ist nicht dazu bereit. (...)Die Proteste wurden von Beamten der mazedonischen Polizei, Vertretern der OSZE in Mazedonien und Angehörigen der EU-Schutztruppe Concordia beobachtet. (MK)