Starmer will Putin an den Ukraine-Konferenztisch zwingen
15. März 2025Der britische Premierminister Keir Starmer hat andere westliche Nationen aufgefordert, konkrete Zusagen zur Unterstützung der Ukraine zu machen und damit den Druck auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu erhöhen. Bei einer Videokonferenz mit 25 Staats- und Regierungschefs und den Spitzen von NATO und EU sagte Starmer, er hoffe auf konkrete Hilfszusagen. Mit dabei war auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
"Früher oder später ernsthafte Gespräche führen"
Wenn es Putin mit dem Frieden ernst sei, müsse er die Angriffe auf die Ukraine einstellen und einem Waffenstillstand zustimmen, betonte Starmer weiter. "Mein Gefühl ist, dass er früher oder später an den Verhandlungstisch kommen und ernsthafte Gespräche führen muss."
Der Labour-Politiker Starmer will eine sogenannte "Koalition der Willigen" etablieren, die im Fall einer Einigung den Frieden in der Ukraine auch mit eigenen Truppen absichern könnte. Zu dieser zugehörig fühlen sich derzeit europäische Länder, Australien, Kanada und Neuseeland, nicht aber die USA. In der kommenden Woche soll es eine weitere Konferenz zur militärischen Planung geben.
Putin bleibt bei Maximalforderungen
Putin ist nicht bereit für eine sofortige Waffenruhe, so wie sie die USA und die Ukraine jüngst bei Gesprächen in Saudi-Arabien vorgeschlagen haben. Der Kremlherrscher knüpft die Bereitschaft zu einer Feuerpause an Bedingungen; von seinen Maximalforderungen ist er bislang nicht abgerückt.
Zu diesen zählt, dass die Ukraine die Gebiete räumt, die Russland zu seinem Staatsgebiet erklärt hat: Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson. Der verbliebene Teil der Ukraine soll zudem weitgehend entwaffnet werden. Außerdem verlangt die Führung in Moskau eine "Denazifizierung" der Ukraine, worunter das Einsetzen einer moskautreuen Führung in Kyjiw verstanden wird.
Zwei Dörfer nahe Sudscha zurückerobert
Russische Truppen eroberten unterdessen zwei weitere Ortschaften in der Oblast Kursk zurück. Die Dörfer Saoleschenka und Rubanschtschina befänden sich wieder unter russischer Kontrolle, teilte das Verteidigungsministerium mit. Die Ortschaften liegen nördlich und westlich der wichtigen Kreisstadt Sudscha, die Moskau nach eigenen Angaben am Donnerstag zurückerobert hatte.
Die ukrainische Armee hatte im vergangenen Sommer überraschend eine Offensive in der russischen Grenzregion Kursk begonnen und dort zunächst mehrere hundert Quadratkilometer unter ihre Kontrolle gebracht. Russland gelang es nach eigenen Angaben inzwischen aber, große Teile der Gebiete zurückzuerobern.
sti/jj (afp, dpa, rtr)
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