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"Staatlichen Antisemitismus gibt es in Russland nicht"

21. November 2001

- Verband Jüdischer Gemeinden fordert in Moskau Aufhebung des Jackson-Vanik-Amendment, verweist aber gleichzeitig auf antisemitische Erscheinungen im Alltag

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Moskau, 20.11.2001, INTERFAX, russ.

Der Verband Jüdischer Gemeinden Russlands hat den Appell des russischen Oberrabbiners Berl Lasar an den Präsidenten und den Kongress der USA um die Aufhebung des Jackson-Vanik-Amendment unterstützt, der diskriminierende Maßnahmen im Handel mit Russland vorsieht. In der Resolution des 2. Kongresses dieses Verbandes, der am Dienstag (20.11.) in Moskau beendet wurde, heißt es, einen "staatlichen politischen Antisemitismus" gebe es in Russland nicht und es bestehe "die Freiheit, das Land zu verlassen". Die Hindernisse, die die Sowjetmacht einst Ausreisewilligen in den Weg gelegt habe, seien der Grund für das Amendment gewesen.

Das jüdische Forum begrüßte "die Anstrengungen der russischen Machtorgane im Kampf gegen jegliche Erscheinungen des Rassismus und gegen Verstöße gegen die nationalen und religiösen Rechte des Menschen".

Gleichzeitig äußert sich der Verband "besorgt über den Antisemitismus, den es in letzter Zeit im Alltag" gegeben habe, wie die Schändung jüdischer Friedhöfe und Synagogen, Überfälle auf jüdische Würdenträger in einer Reihe jüdischer Bezirke sowie die Verbreitung antisemitischer Publikationen.

Der Verband Jüdischer Gemeinden Russlands hat angesichts dessen den Präsidenten und die Regierung aufgerufen, "den Kampf der Rechtsschutzorgane des Landes gegen den Fremdenhass im Allgemeinen sowie den Antisemitismus im Besonderen insbesondere auf regionaler Ebene zu verstärken". Das Forum rief auch die Repräsentanten aller Konfessionen und nationalen Verbände in Russland dazu auf, "alles zu tun, um zu erreichen, dass allen in Russland lebenden Völkern und allen in Russland vertretenen Konfessionen Toleranz entgegengebracht wird". (TS)