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Sprecherin der Kosovo-Regierung hofft auf fairen Prozess gegen albanische Angeklagte in Den Haag

17. November 2004
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Mitrovica, 15.11.2004, RADIO KONTAKT PLUS, serb.

Das Haager Tribunal hat heute Morgen (15.11.) den Antrag der Verteidiger von drei wegen Kriegsverbrechen angeklagten früheren OVK (alban.: UCK – MD)- Mitgliedern zurückgewiesen, die um eine Vertagung des Prozesses gebeten hatten.

Die Sprecherin der Kosovo-Regierung, Mimoza Kusari, sagte uns, sie erwarte einen fairen Prozess. Sie lehnte es ab, die Rolle der Angeklagten im Krieg in der Provinz zu kommentieren und erklärte:

Dieses Verbrechen sollte nicht mit denjenigen verglichen werden, die Serben im Kosovo begangen haben. Die Regierung denkt, der Prozess sollte fair sein und keine politischen Implikationen über das, was im Kosovo geschah, enthalten.

Serben, so Kusari, hätten Verbrechen gegen die albanische Bevölkerung im Kosovo begangen. Zu der Rolle, die albanische Kämpfer spielten und den Verbrechen, die sie an Nicht-Albanern begingen, sagte die Sprecherin der Kosovo-Regierung:

(Kusari) Ich war nicht Zeugin dieser Ereignisse und kann nichts übers sie sagen.

(Bericht) Die Verfahren in Den Haag waren von Anfang an überwiegend politischer Natur, genauso wie die gesamte Institution. Das erste, was auffällt, ist, dass es sechs Jahre gedauert hat, bis überhaupt Albaner vor Gericht gestellt wurden, so Professor Dusan Celic von der Universität Pristina. (...) Kusari ist der Auffassung, dass auch der Staat Serbien ein institutionalisiertes Verbrechen an den Albanern beging.

Es gebe eine Art von Euphorie, seit Carla del Ponte in Eile sei, denn sie wolle die alten Anklagen zum Abschluss bringen, angesichts der Tatsache, dass der 31. Dezember das Ende der Frist für neue Anklagen bedeute, so Kusari. Sie äußerte ihr Missfallen über den Umstand, dass del Ponte unter den Spitzenpolitikern des Kosovo nach Verbrechern suche, um alle Verbrechen im früheren Jugoslawien gleich zu behandeln. (MK).