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Sprecher der Kosovo-Albaner schließen Rückkehr serbischer Truppen ins Kosovo aus

3. Februar 2003
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Köln, 3.2.2003, DW-radio / Albanisch, BETA

DW-radio / Albanisch, 3.2.2003

Der stellvertretende Vorsitzende der Allianz für die Zukunft Kosovas, Bujar Dugolli, hat eine Rückkehr jugoslawischer Verbände nach Kosova, wie sie vom serbischen Premierminister Zoran Djindjic gefordert worden war, ausgeschlossen. Die Bevölkerung würde das als erneute Besetzung Kosovas auffassen. In einem Interview mit der Deutschen Welle sagte er:

Das ist völlig unmöglich, damit sollen politische Ambitionen verwirklicht werden und den Menschen in Serbien Hoffnung gemacht werden. Ich denke, dass das keine Rolle spielen wird und auch nicht verwirklicht werden kann, weil jede Rückkehr der serbischen Sicherheitskräfte nach Kosova von der Bevölkerung als Okkupation, als eine erneuerte Eroberung des Landes verstanden würde. Die Bevölkerung in Kosova würde diese serbischen Militärkräfte nicht mit Blumen empfangen, im Gegenteil, das würde einen neue Konflikt herbeiführen.

Frage:

Herr Dugolli, UNMIK-Chef Steiner ist der Meinung, das die Rückkehr der jugoslawischen Sicherheitskräfte einen Verstoß gegen die Resolution 1244 bedeuten würde. Außerdem sei die Zeit noch nicht reif dafür. Was heißt das Ihrer Meinung nach?

Antwort

: Ich denke nicht nur an dieses Dokument, sondern auch an die Gegebenheiten, die heute in Kosova herrschen, und das bezieht sich nicht nur auf die Gegenwart, sondern auch auf die Zukunft, wenn dieses Dokument einmal nicht mehr in Kraft sein wird, weil jede Rückkehr dieser Kräfte einen neuen Krieg in Kosova bedeuten würde. Die Internationale Gemeinschaft wird keinen neuen Krieg zulassen.

Frage

: Herr Dugolli, Medien in Kosova melden, dass NATO-Kreise verlauten lassen, es sei zu früh für solche Unternehmungen. Für die Zukunft sei eine Rückkehr der serbischen Polizei und Sicherheitskräfte aber nicht auszuschließen.

Antwort

: Die Internationale Gemeinschaft muss verstehen, und wir müssen daran arbeiten, ihr klar zu machen, dass es keine Rückkehr in die Vergangenheit geben kann, egal ob in Belgrad eine, in Anführungszeichen, demokratische Regierung an der Macht ist. Die kosovarische Bevölkerung würde dies als Besetzung sehen und sich auch mit der ihr zu Verfügung stehenden Mitteln entsprechend verhalten. Deswegen muss auch die internationale Gemeinschaft vorsichtig sein, unabhängig davon, was sie damals versprochen hat, weil sich die Situation in Kosova verändert hat und wir es mit einer völlig neuen Situation zu tun haben. (...)(Interview: Franko Ergo) (MK)

BETA, serb., 2.2.2003

(...) "Die Rückkehr serbischer Soldaten würde die Destabilisierung Kosovas und der gesamten Region bedeuten", erklärte heute Ramadan Avdiu, Berater des Premierministers des Kosovo. (...) Der Sprecher des Kosovo-Präsidenten Ibrahim Rugova, Muhamet Haliti, befand, Belgrads neue Strategie sei lediglich eine "serbische Illusion". "Das ist ihre Illusion, es wird keine Rückkehr serbischer Truppen geben. Kosovo arbeitet derzeit an der Anerkennung seiner Unabhängigkeit, Es hat Institutionen, die Souveränität in ganz Kosovo sicherstellen werden", so Hamiti. (...) (MK)