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Sowjetische Soldatengräber in Ungarn geschändet

15. März 2002

- Außenministerium in Moskau protestiert

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Moskau, 11.3.2002, INTERFAX, russ.

Russlands Außenministerium hat sich "besorgt über die Schändung sowjetischer Soldatengräber in Ungarn" geäußert. In einer Erklärung des Außenministeriums der Russischen Föderation, die am Montag (11.3.) "Interfax" übermittelt wurde, heißt es, die Ursache sei "die Untätigkeit der offiziellen ungarischen Behörden, die von Extremisten rege ausgenutzt wird".

Das russische Außenministerium weist darauf hin, dass in dem ungarischen Dorf Dobos vor einigen Tagen das Denkmal für sowjetische Soldaten, die bei der Befreiung Ungarns vom Faschismus gefallen sind, mit Nazisymbolen beschmiert wurde. Nach Informationen des Außenministeriums hat auch eine Gruppe von "Aktivisten" bei Gerichtsinstanzen beantragt, den roten Stern von dem Denkmal zu entfernen und das Denkmal ganz zu beseitigen. "Dieses Vorgehen ist sogar in einer Sendung des staatlichen ungarischen Fernsehens befürwortet worden", ist in der Erklärung des Außenministeriums zu lesen.

Angesichts dieser Tatsache stellt die russische Seite fest, dass es sich "nicht um einen einmaligen Vorfall" handele. In Ungarn habe es mehrfach Fälle gegeben, da sowjetische Soldatengräber geschändet worden seien. Das russische Außenministerium weist darauf hin, dass es "in Ungarn auch Kräfte gibt, die die Geschichte des Zweiten Weltkriegs ohnehin neu schreiben möchten". Als Beispiel nennt das russische Außenministerium die Eröffnung des so genannten "Museums des Terrors" am 24. Februar in Budapest, das "ein Gleichheitszeichen setzt zwischen der Hitlerbesatzung Ungarns, dem Naziterror und der Befreiung des Landes vom Faschismus durch die Sowjetarmee". Bei der Eröffnung des Museums waren auch Vertreter der obersten Führung des Landes anwesend.

Außerdem stellen "die in dem Museum ausgestellten 'Exponate' nach Meinung Moskaus die Rolle der UdSSR in der späteren Geschichte Ungarns in einem falschen Licht dar, was sicherlich nicht der Stärkung der freundschaftlichen Gefühle unserer Völker dient".

Russlands Außenministerium "äußert sich über derartige Erscheinungen besorgt; sie behindern die Entwicklung von gegenseitigem Respekt gekennzeichneter und konstruktiver russisch-ungarischer Beziehungen". (TS)