Soros: Kosovo kann kein Teil Serbiens bleiben
23. Mai 2003Belgrad, 23.5.2003, BETA, serbisch, aus Athen
Der amerikanische Milliardär ungarischer Herkunft George Soros hat heute (23.5.) in Athen eine "konstruktivere EU-Politik gegenüber den Balkanstaaten" gefordert. Er stellte fest, Serbien könne keine Vorbereitungen für eine EU-Mitgliedschaft treffen, solange "die Grenzen des Staates nicht definiert sind."
Auf einer Diskussion in Organisation des Weltwirtschaftsforums zu Südosteuropa in Athen sagte er, die "EU schützt einen Status Quo, der so nicht mehr existiert" und fügte hinzu, "Kosovo kann kein Teil Serbiens bleiben." "Das beste für alle wäre, wenn man dies schnell feststellen würde", so Soros.
Die Staatengemeinschaft Serbien und Montenegro sei ein "erzwungenes Bündnis" und beide Staaten sollten über die "gemeinsame Zukunft selber entscheiden." "Künstliche Konstruktionen" hätten keinen Sinn mehr. Bosnien und Herzegowina könne "nicht funktionieren", weil es, wie er sagte, aus 14 Verwaltungseinheiten bestehe. Es sollte vereinfacht werden, so Soros.
Schwierigkeiten in Mazedonien verursachten nach seinen Worten sowohl die mazedonischen als auch die albanischen Parteien, die bei den letzten Parlamentswahlen verloren. Beide Seiten wollten das "Land aufteilen" und die "EU soll dies verhindern", fordert Soros.
Er stellte fest, dass die EU-Hilfsprogramme für den Balkan gut seien, aber sie sollten auch in Richtung Neuaufnahmen intensiviert werden. Dafür brauche man eine Art "Straßenkarte". Ein sehr guter Anlass wäre dafür das nächste Gipfeltreffen der Länder der EU und des Balkans am 21. Juni auf der griechischen Halbinsel Chalkidiki. (...) (fp)