Der Presseraum des Weißen Hauses in Washington gilt als Symbol für die Redefreiheit in den USA. Doch unter US-Präsident Donald Trump hat dieses Symbol Kratzer bekommen. Das Trump der US-Nachrichtenagentur AP den Zugang zum Büro und zum Flugzeug des Präsidenten entzogen hat, finden viele Journalisten und ausländische Korrespondenten in den USA bedenklich. Insbesondere auch wegen der Begründung: AP hatte sich geweigert, die von Trump per Dekret für den Golf von Mexiko eingeführte Bezeichnung "Golf von Amerika" zu verwenden.
Das Weiße Haus brach auch mit einer jahrzehntelangen Tradition und entriss der unabhängigen Journalisten-Vereinigung der im Weißen Haus akkreditierten Korrespondenten die Hoheit über die Besetzung des sogenannten Korrespondenten-Pools, der den Präsidenten stets begleitet. Trump wolle jede Nachricht, jeden Nachrichtenzyklus und jedes redaktionelle Urteil kontrollieren, sagt David Folkenflik von "National Public Radio".
Peter Baker, Korrespondent der "New York Times", fühlt sich durch das Vorgehen Trumps an die ersten Jahre von Präsident Wladimir Putin in Russland erinnert.