Serbische Flüchtlingskommissarin wirft Regierung "unmoralisches" Verhalten gegenüber Kosovo-Flüchtlingen vor
11. Oktober 2002Belgrad, 10.10.2002, B92, engl., nach FoNET
Die serbische Flüchtlingskommissarin Sanda Raskovic-Ivic hat heute (10.10.)) erklärt, der Staat mache Flüchtlinge zu Geiseln, indem er ständig auf ihrer Rückkehr bestehe, aber gleichwohl absolut nichts unternehme, um ihnen zu helfen, dauerhafte Lösungen in Serben zu finden. Ein solches Verhalten sei "unmoralisch", betonte sie.
Sie sind seit fast vier Jahren im Exil und sie müssen an sich und ihre Kinder denken, anstatt auf etwas zu warten, das unsicher ist, und ich beziehe mich hauptsächlich auf ihre Rückkehr. Es ist unethisch von uns, diese Menschen zehn Jahre lang warten zu lassen und ihnen dann zu sagen: Die Ergebnisse waren nicht gut, suchen wir nach einer anderen Lösung", so Raskovic Ivic.
Die Flüchtlingskommissarin führte Gespräche mit Vertretern des Büros für Humanitäre Hilfe der Europäischen Union, die wiederholten, die Organisation werde in Kürze mit der allmählichen Rückkehr aus der Region beginnen. Die Leiterin dieses Büros, so Raskovic-Ivic, ist sehr besorgt über das Schicksal der vertriebenen Serben aus dem Kosovo. "Sie hat versprochen, nachdrücklich für einige permanente Lösungen zu werben. Das kann eine Integration an Ort und Stelle oder eine andere Option sein", erläuterte die serbische Flüchtlingskommissarin. (MK)