Serben und Albaner im Kosovo kommen zu unterschiedlichen Bewertungen der Sicherheitslage
26. November 2003Bonn, 26.11.2003, KOSOVA LIVE, TANJUG
KOSOVA LIVE, engl., 24.11.2003
Der Bürgermeister von Mitrovica, Faruk Spahija, und der Kommandeur der Multinationalen Brigade Nord, (General Bernard Ratel – MD) haben heute (24.11.) erklärt, die Sicherheitslage in der Gemeinde Mitrovica habe sich verbessert und sei stabil. Spahija und Ratel erörterten heute (24.11.) die Sicherheitslage in der Gemeinde. General Ratel informierte den Bürgermeister über Verbesserungen im Bereich der Sicherheit als Folge des Engagements der Brigade bei der Übertragung von Kompetenzen an die UNMIK-Polizei und die Polizei von Kosova (KPS) bei der Überwachung der Hauptbrücke über den Fluss Iber (serb. Ibar – MD).
Ratel erklärte, es habe bedeutende Verbesserungen auf beiden Seiten des Flusses gegeben. Nach dem jüngsten Zwischenfall, als eine Gruppe serbischer Extremisten eine Gruppe Albaner angegriffen hätten, sei er mit den serbischen Führern zusammengetroffen und habe sie daran erinnert, dass Exzesse nicht geduldet würden und niemand außer der Polizei und der KFOR für die Sicherheit verantwortlich sei. Der Bürgermeister von Mitrovica, Faruk Spahija, würdigte den Beitrag von General Ratel zur Sicherheitslage und erklärte, auf diese Weise stelle er gegenüber den Bürgern unter Beweis, dass es zum Rechtsstaat keine Alternative gebe. (...) (MK)
TANJUG, engl., 25.11.2003
Die Sicherheitslage in Kosovo und Metohija (Kosmet) hat sich erheblich verschlechtert und Vertreter der UNMIK und der vorläufigen Institutionen sind dafür verantwortlich. Zu dieser Einschätzung kamen führende Kosovo-Serben am Dienstag (25.11.)
Der Fraktionsvorsitzende des Bündnisses Povratak im Kosovo-Parlament, Dragisa Krstovic, erklärte gegenüber TANJUG, die jüngsten Vorfälle, bei denen Serben in der serbischen Gemeinschaft verprügelt und ermordet wurden, seien ein deutliches Zeichen dafür, dass es keinen Platz für Serben in Kosovo und Metohija gebe.
Diese Lage verhindert die Rückkehr der Vertriebenen und Flüchtlinge in die Provinz, erklärte Krisovic, der hinzufügte, die Verantwortung für die Lage liege bei der UNMIK und anderen Organen der internationalen Gemeinschaft.
Das Mitglied des Serbischen Nationalrates in Kosmet, Rada Trajkovic, wies darauf hin, dass der frühere KFOR-Kommandeur Fabio Mini in seinem Buch "Ein Krieg nach dem anderen" geschrieben habe, dass "in den letzten Jahren 4,8 Prozent der gesamten serbischen Bevölkerung in Kosovo und Metojiha umgebracht wurden". Diese Zahl beschreibe die Sicherheitslage in Kosmet am besten, betonte sie.
"Vertreter der internationalen Gemeinschaft errichten "Berliner Mauern" um ihre Einrichtungen im Kosovo, um sich vor Terroristen zu schützen, während sie auf der anderen Seite ihre Truppenstärke und die Zahl ihrer Polizisten verringern und die örtlichen Serben der Gnade der Terroristen überlassen und dabei bewusst zur Abwanderung der Serben aus Kosmet beitragen", so Rada Trajkovic.
Der Vorsitzende der serbischen Widerstandsbewegung von Kosovo und Metohija, Momcilo Trajkovic, ist der Auffassung, das Schlimmste sei, dass die politischen Partner der UNMIK "Verbrecher sind, die sich vor dem Haager Tribunal wiederfinden sollten".
"Bis die für die Verbrechen in der Provinz Verantwortlichen nach Den Haag gebracht sind, wird sich die Lage in Kosmet nicht verbessern", so die Einschätzung Trajkovics in seiner Erklärung gegenüber TANJUG. (...) (MK)