Schwächere Aussichten für Asien
3. Oktober 2012Die schwache Konjunktur in den USA und in China drücken auf das asiatische Wachstumstempo. Der aktualisierte Jahresausblick der Asiatischen Entwicklungsbank (ADB) korrigierte deshalb die bereits im April veröffentlichten Zahlen nach unten. Anstatt wie bisher 6,9 Prozent Wachstum im Jahr 2012 und 7,3 in 2013 werde die Gesamtregion im laufenden Jahr nur um 6,1 und im kommenden um 6,7 Prozent wachsen.
Die Gesamtprognose gilt für die asiatische Region "Developing Asia". Dazu zählen rund 40 Länder von Afghanistan über Kasachstan, Bangladesch und Indonesien bis zu den Inselstaaten im Pazifischen Ozean, aber auch China, Indien und Singapur.
Europa als Gefahr
Auch ein weiterer Rückfall wegen der Schuldenkrise in Europa sei nicht auszuschließen. "Die Länder der Asien-Region müssen mehr tun, um die Export-Abhängigkeit zu reduzieren", sagte Chefökonom Changyong Rhee. "Sie müssen die Produktivität und Effizienz steigern."
In China gehe das Wachstum deutlich zurück, von 9,3 Prozent im vergangenen Jahr auf 7,7 Prozent in diesem und 8,1 Prozent in 2013. Indien könne nach 6,5 Prozent Wachstum 2011 nur noch mit 5,6 Prozent in diesem Jahr rechnen. Nächstes Jahr seien aber 6,7 Prozent möglich.
Die ADB empfiehlt, den Service-Sektor zu fördern, speziell die Informations- und Kommunikationstechnologie und Dienstleistungen für Unternehmen. Damit könnten viele Arbeitsplätze geschaffen werden, vor allem für Frauen.
nm/haz (dpa, dapd, adb)