"Saurer" bulgarischer Joghurt
1. März 2002Sofia, März 2002, WIRTSCHAFTSBLATT, deutsch
Die Forderung Bulgariens, das Problem mit der Herkunftsbezeichnung des Joghurts durch spezielle Verhandlungen zu regeln, hat (...) den Beginn des Wirtschaftsforums in Genf aufgeschoben, bei dem Vertreter von 144 Ländern Einigung über die Struktur der neuen Gesprächsrunde im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO) erzielen sollten.
Die bulgarischen Repräsentanten brachten den Einwand vor, dass der zur Erörterung vorgeschlagene Text keine Regelung für den Export von Joghurt enthalte. Sie verlangten einen umfangreichen Schutz der geographischen Herkunftsbezeichnungen, die auf den Ursprung der Waren hinweisen bzw. auf den Ort, wo das betreffende Produkt zum ersten Mal erzeugt worden ist. Gegenstand der Verhandlungen waren bisher lediglich die Bezeichnungen von Weinen und anderen alkoholischen Getränken. Bulgarien verlangt nun, dass auch der bulgarische Joghurt in die Verhandlungen einbezogen wird, weil in vielen Ländern der dort produzierte Joghurt als "bulgarisch" bezeichnet wird, obwohl er nicht aus Bulgarien stammt.
Die Forderung nach einer Neuregelung der Bestimmungen für die geographischen Bezeichnungen war bereits auf der in Doha, Indien, durchgeführten Ministerkonferenz von Indien, Griechenland, Frankreich, Italien und der Schweiz unterstützt worden.
Im Ergebnis all dessen wurde die Einsetzung einer Sondergruppe bei der WTO beschlossen, die sich ausschließlich mit den Verhandlungen über das Register der geographischen Herkunftsbezeichnungen befassen soll. (fp)