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Sarajevo unternimmt weiteren Schritt in Richtung NATO-Integration

18. Dezember 2003

- Die Föderation Bosnien-Herzegowina und die Republika Srpska unterzeichnen Abkommen über gemeinsame Militärstandards

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Bonn, 18.12.2003, DW-RADIO/Bosnisch, Mladen Sipka

Das gemeinsame Militär-Komitee von Bosnien und Herzegowina, das vor kurzem geschaffen wurde, ist eine der Bedingungen der Integration des Landes in das NATO-Programm Partnerschaft für den Frieden. Ein zweiter Schritt ist die gestrige Unterzeichnung eines Abkommens über gemeinsame Militärstandards und über die zukünftige Ausbildung der Armeen beider Entitäten und den möglichen Einsatz ihrer Armeen bei Friedensmissionen. Aus Banja Luka meldet sich unser Korrespondent Mladen Sipka:

Die Autoren des Dokuments beider Verteidigungsministerien und beider Armeen beteuern, dass die Ausbildung der Armeen mit Beginn der Militär-Reform nach NATO-Standards durchgeführt wird. Vinko Bosnjak aus dem Verteidigungsministerium der Föderation von Bosnien und Herzegowina beteuert: "dass an der Ausarbeitung dieser Dokumente die besten Spezialisten, die es in beiden Entitäten des Landes gibt, von beiden Ministerien und Armeen beteiligt waren."

Esad Perko vom Verteidigungsministerium der Föderation fügt hinzu: "Jetzt sind diese vier Dokumente fertiggestellt. Wir haben die gleichen Standards. Sie sind praktisch kompatibel mit den Standards der NATO-Mitgliedsstaaten."

Oberst Radovan Smitran, Leiter der Delegation der Armee der Republika Srpska erklärte auf die Frage, ob die Ausbildung ausreichen werde, damit die Angehörigen der bewaffneten Kräfte sich auf Friedensmissionen begeben können, was auch eine der Kernaufgaben der Armeen in Bosnien und Herzegowina in der Zukunft sein werde: "Für Berufssoldaten wird diese abgeschlossene Ausbildung ausreichen. Um für konkrete Mission in bestimmten Ländern und in einer konkreten Situation einsetzbar zu sein, werden sie noch eine kurze Zusatzausbildung abschließen müssen."

Auf die Frage, ob mit der Verabschiedung dieser Dokumente die Voraussetzungen für den Beitritt von Bosnien und Herzegowina in das Programm Partnerschaft für den Frieden gegeben seien, sagte General Alexander Oostendorp aus dem Generalstab der SFOR, trotz allem Lob für die an der Arbeit an dem Dokument Beteiligten: "Um eine ehrliche Antwort zu geben: Nein. Die militärische Seite der Organisation in einem Land ist nur ein Teil davon. Bisher sind es nur Papiere, und die Ausbildung muss noch durchgeführt werden."

General Oostendorp kündigte den baldigen Besuch einer NATO-Delegation an, die den Bereitschaftsgrad der bewaffneten Kräfte von Bosnien und Herzegowina für eine Aufnahme in die Partnerschaft für den Frieden überprüfen soll. Das Dokument zur militärischen Ausbildung verabschiedete das gesamtstaatliche Komitee für Militärfragen. (Übersetzung: Fabian Schmidt) (md)