Russland zieht wieder Munition aus Transnistrien ab
1. Oktober 2002Chisinau, 1.10.2002, RADIO MOLDOVA, RADIO MOLDOVA INTERNATIONAL
RADIO MOLDOVA, rumän., 1.10.2002, 0702 GMT
Die Führung in Tiraspol hat mit dem Abbau von Sperren begonnen, die an den Ausgängen der russischen Munitionsdepots in Colbasna errichtet worden waren. Bereits heute soll zum ersten Mal in diesem Jahr ein Zug beladen werden, der russische Munition (aus Transnistrien – MD) auf das Gebiet der Russischen Föderation bringt. Bei Verhandlungen hatten sich Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums und der abtrünnigen Führung in Tiraspol vergangene Woche über die Wiederaufnahme des Abzugs russischer Munition aus der östlichen Region der Republik Moldau geeinigt. Die Führung in Tiraspol hatte das Angebot der Russischen Föderation akzeptiert, von den Schulden Transnistriens in Höhe von insgesamt 400 Millionen Dollar für geliefertes russisches Erdgas 100 Millionen zu streichen. Tiraspol forderte außerdem Handelserleichterungen für Unternehmen in Transnistrien beim Warenaustausch mit der Russischen Föderation. Sollte diese Bedingung nicht eingehalten werden, drohten die Separatisten damit, den Abzug russischer Munition erneut zu boykottieren. (me)
RADIO MOLDOVA INTERNATIONAL, rumän., 30.9.2002, 1134 GMT
Am 2. Oktober fährt ein mit russischer Militärtechnik und Munition beladener Zug von Transnistrien nach Russland. Darauf einigten sich auf zweitägigen Verhandlungen Vertreter des russischen Verteidigungsministeriums und der Führung in Transnistrien. Der stellvertretende Außenminister der selbsternannten "Moldauischen Dnjestr-Republik" erklärte, dass es sich um eine Sonderfahrt handle und dass Transnistrien der Fahrt keinerlei Hindernisse in den Weg stellen werde. Dieser Zug sollte bereits im Dezember des vergangenen Jahres russische Munition aus Transnistrien wegschaffen. Nach den Präsidentschaftswahlen in der "Moldauischen Dnjestr-Republik" stoppte die Führung in Tiraspol jedoch den Abzug russischer Waffen. Von Russland verlangte sie eine Entschädigung für die abgezogenen Güter. Die Teilnehmer der Verhandlungen (von letzter Woche – MD) lehnten es ab, über Einzelheiten der Gespräche zu berichten. Bekannt ist jedoch, dass grundsätzliche Fragen ungelöst blieben. (me)