Russland setzt Luftschläge in Syrien fort
3. Oktober 2015Die Ziele lagen nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte westlich der IS-Hochburg Raka. Die Detonationen seien bis in die Stadt zu hören gewesen. Nähere Angaben liegen nicht vor. Die Beobachtungsstelle mit Sitz in London stützt sich auf ein Netzwerk von Informanten. Ihre Angaben sind von unabhängiger Seite aber kaum überprüfbar.
Die Terrormiliz IS kontrolliert die gesamte Provinz Raka. Die gleichnamige Stadt wird als Hauptstadt der Extremisten angesehen. Moskau hatte am Mittwoch die Luftangriffe gestartet. Seit dem, so die Beobachtungsstelle, seien 39 Zivilisten getötet worden, darunter acht Kinder. Zudem seien 14 extremistische Rebellen ums Leben gekommen: zwölf IS-Dschihadisten und zwei Kämpfer der Al-Kaida-nahen Al-Nusra-Front. Westliche und arabische Staaten werfen Moskau vor, auch gemäßigte Rebellengruppen zu bombardieren. Demnach dienen die Angriffe weniger dem Kampf gegen die Dschihadisten als vielmehr der Unterstützung des syrischen Staatschefs Baschar al-Assad.
Großbritannien: Nur fünf Prozent zielen auf IS
Nach britischer Darstellung zielen nur fünf Prozent der russischen Luftangriffe auf die IS-Miliz. Es gebe Hinweise darauf, dass die Munition vielmehr gegen Zivilisten und Aufständische eingesetzt werde, sagte Verteidigungsminister Michael Fallon der Zeitung "Sun". Nur einer von 20 Luftangriffen Russlands sei gegen den IS gerichtet.
Wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau mitteilte, flog die russische Luftwaffe innerhalb von 24 Stunden 20 Angriffe auf neun IS-Stellungen. Dabei seien ein Posten und ein unterirdischer Waffenbunker in der Nähe der Extremistenhochburg Raka getroffen worden sowie ein Waffenlager in der Provinz Idlib. Bei einem Angriff auf ein Trainingslager nahe der Stadt Maaret al-Numan seien Munition und Waffen vernichtet worden, so der Sprecher. Drohnen würden die Gegend, die unter der Kontrolle des IS steht, überwachen.
uh/kle (afp,rtr)