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Neonazi in U-Haft gestorben

13. Juli 2015

Ein Rechtsextremist, der eine Serie von Brandanschlägen in Berlin gestanden hatte, ist in der U-Haft gestorben. Der Mann wurde leblos in seiner Zelle im Gefängnis Moabit gefunden, meldet die Deutsche Presse-Agentur.

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Untersuchungsgefängnis Berlin-Moabit (Archvibild: Reuters)
Untersuchungsgefängnis Berlin-MoabitBild: Reuters/F. Bensch

Zur Todesursache wurden keine Angaben gemacht. Für ein Fremdverschulden gebe es keine Anzeichen, zitierte dpa Berliner Justizkreise.

Der Musiklehrer hatte nach seiner Festnahme am Donnerstag vergangener Woche ein umfassendes Geständnis abgelegt. In der Nacht zuvor hatte er einen Molotow-Cocktail auf das Gelände des Bundeskanzleramts geschleudert.

Der 48-Jährige war noch in der Nähe des Tatorts festgenommen worden. Beim Kanzleramt und in seiner Wohnung wurden Flugblätter der als rechtsextrem eingestuften "Deutschen Widerstandsbewegung" gefunden. Gegen den Mann wurde Haftbefehl wegen Brandstiftung in acht Fällen erlassen.

Brandsätze gegen öffentliche Bauten

Frühere Brandanschläge, für die der Rechtsextremist ebenfalls die Verantwortung übernahm, galten der CDU-Zentrale, dem Reichstagsgebäude, dem Paul-Löbe-Haus des Bundestags und dem Schloss Bellevue, dem Amtssitz des Bundespräsidenten.

Ruß an einer Außenwand von Schloss Bellevue nach dem Brandanschlag (Foto: dpa)
Ruß an einer Außenwand von Schloss Bellevue nach dem BrandanschlagBild: picture-alliance/dpa/P. Zinken

Meist warf der Täter in der Nacht einen Molotow-Cocktail gegen die Fassade, eine Tür oder stellte einen mit Benzin gefüllten Brandsatz an die Gebäudewand. Beim Paul-Löbe-Haus, in dem sich Beratungsräume der Abgeordneten befinden, wurde außerdem im Innenhof ein Fenster beschädigt. Zu größeren Bränden kam es nie, auch wurde niemand verletzt. Oft erloschen die Brandsätze von selber und hinterließen nur leichte Verrußungen der Glas- oder Betonfassaden und Beschädigungen auf dem Gehweg.

wl/se (dpa)