Reaktionen aus Kosovo auf den Sieg der Ultra-Nationalisten bei den serbischen Parlamentswahlen
30. Dezember 2003Belgrad, 29.12.2003, BETA, serb., aus Pristina
Kosovos Präsident Ibrahim Rugova hat heute erklärt, der Sieg der Serbischen Radikalen Partei (SRS) bei den Parlamentswahlen in Serbien erschwere es den kosovarischen Politikern, "gute Beziehungen zu Serbien als Nachbarn" herzustellen. Im Interview für den Rundfunksender "Blue Sky" in Pristina sagte Rugova, der Wahlsieg der Radikalen spiegele die augenblickliche politische Stimmung der Bevölkerung in Serbien wider.
Nach Einschätzung der Pressesprecherin der Kosovo-Regierung, Mimoza Kusari, zeige der Wahlsieg der serbischen Radikalen, dass Serbien den demokratischen Weg noch nicht eingeschlagen hat. Einer der führenden Kosovo-Serben und Präsidiumsmitglied im Kosovo-Parlament, Gojko Savic, äußerte gegenüber der Presseagentur "Kosova Live", der Sieg der Radikalen würde "die physische Abtrennung Kosovos von Serbien" verhindern. Savic, der zudem Abgeordnetenkandidat für das serbische Parlament ist, sagte, er sei davon überzeugt, dass die Radikalen die Grenzen Serbiens wahren und ihr Parteiprogramm umsetzen werden, was "die Vereinigung aller serbischen Länder anstrebt".
Nach Savics Ansicht ist die große Unterstützung der Serben aus dem Kosovo für die Radikalen für die internationale Gemeinschaft, aber auch für die Albaner als Warnung zu verstehen, dass in den vergangenen vier Jahren nichts unternommen wurde. Der Wahlsieg der Radikalen würde indes nicht die Spannungen zwischen Serben und Albanern erhöhen. (...) (md)