Ramush Haradinaj gegen formelle Regierungskoalition im Kosovo
8. Dezember 2001Köln, den 5.12.2001, DW-radio / Albanisch
Der Vorsitzende der Allianz für die Zukunft Kosovas, Ramush Haradinaj, hat sich für eine Kooperationsvereinbarung der Parteien im Parlament Kosovas ausgesprochen. Einen formellen Koalitionsvertrag lehnte er ab. In einem Interview mit DW-radio / Albanisch erläutert Haradinaj das weitere Vorgehen seiner Partei.
Frage
: Was unternehmen Sie derzeit hinsichtlich der Bildung einer Regierungskoalition?Antwort: Zunächst möchte ich wiederholen, dass wir für eine gemeinsame Regierung mit anderen Parteien sind. Wir haben stets auch die politischen Erklärungen anderer Parteien mitgetragen. Wir stellen auch keine Bedingungen, haben aber eine einzige Forderung: Wir möchten eine Vereinbarung abschließen, die in vielen Bereichen als Koalition betrachtet wird, aber keine sein wird. Wir sprechen über eine Vereinbarung hinsichtlich der Art und Weise, wie im Parlament gearbeitet wird, der Arbeit der Ausschüsse und dann, schließlich auch über die Regierung.
Frage
: Welches Amt möchten Sie in der künftigen Regierung bekleiden?Antwort:
Wir möchten unseren Beitrag leisten. Wir werden unsere Parteifunktionäre zur Verfügung stellen. Unsere Regierungsbeteiligung wird nützlich sein. Als Partei unterstützen wir alle Vereinbarungen, die aus den Verhandlungen mit den anderen Parteien, die die meisten Stimmen in den Wahlen gewonnen haben, hervorgehen.Frage
: Glauben Sie, dass ohne ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft ein Abkommen erzielt werden kann?Antwort
: Ich bin überzeugt, dass wir dieses Abkommen abschließen werden.Frage
: Wird das vor der konstituierenden Sitzung des Parlaments geschehen?Antwort
: Meiner Ansicht nach stellt dieses Datum den Ausgangspunkt dar. Die erste Sitzung wird zeremoniellen Charakter haben und feierlich sein. Was die Verhandlungen angeht, so hoffe ich, dass es einen vorläufigen Entwurf geben wird, der als Basis für weitere Verhandlungen dienen wird." (MK)Interview: Bekim Shehu