Rückschlag für Opel-Deutschland
17. Mai 2012Opel hat eine weitreichende strategische Entscheidung getroffen, um sein Europa-Geschäft zu sanieren: Ab 2015 wird das Modell Astra nicht mehr in Rüsselsheim produziert. Die Fertigung soll in die Werke im englischen Ellesmere Port und im polnischen Gliwice (Gleiwitz) verlegt werden.
Die Entscheidung gegen Rüsselsheim ist gefallen, nachdem die Belegschaft in Ellesmere Port mit großer Mehrheit Lohnkürzungen zugestimmt hatte. Das bestätigte die Konzernleitung am Donnerstag. Ein Gewerkschafter sagte der Nachrichtenagentur Reuters, die Belegschaft habe den Kürzungen zustimmen müssen, weil das Werk in Ellesmere Port sonst geschlossen würde. Das habe das Management unmissverständlich klargemacht.
Schlechte Nachricht für Bochum
Das Opel-Werk in Rüsselsheim ist das modernste Werk in Europa. Opel-Chef Karl-Friedrich Stracke versicherte, dass das Werk auch in Zukunft "eine wichtige Rolle in der Wachstumsstrategie" von Opel spielen werde. Auf welche Weise der Standort Rüsselsheim für den Verlust der Astra-Produktion entschädigt werden soll, ist noch nicht entschieden.
Eine mögliche Kompensation könnte darin bestehen, den Kompakt-Van Zafira ab 2015 in Rüsselsheim aufs Band zu legen. Der wird zurzeit im nordrhein-westfälischen Bochum produziert. Sollte die Zafira-Fertigung tatsächlich ins hessische Rüsselsheim verlegt werden, könnte das die Schließung des Opel-Werks in Bochum bedeuten.
dk/ (dpa/dapd(rtr/afp)