Putin kündigt "Oster-Waffenruhe" im Ukraine-Konflikt an
19. April 2025Der russische Präsident begründete die Ausrufung der Waffenruhe mit "humanitären Gründen". Putin rief die Ukraine auf, über Ostern ebenfalls die Waffen niederzulegen.
Selenskyj traut den Worten aus Moskau nicht
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußerte sich jedoch ausgesprochen skeptisch zu der von Kremlchef Wladimir Putin überraschend angekündigten Feuerpause zu Ostern. "Was den neuen Versuch Putins betrifft, mit Menschenleben zu spielen, so erklingt gerade in vielen Teilen der Ukraine der Luftalarm", schrieb Selenskyj auf der Plattform X.
45 Minuten vor Inkrafttreten der Feuerpause seien russische Kampfdrohnen am Himmel über der Ukraine gesichtet worden. Die Flugabwehr der Ukraine habe bereits das Feuer eröffnet.
Russland spricht von fast kompletter Rückeroberung
Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow äußerte sich unterdessen zur Lage in der russischen Grenzregion Kursk, in der die Ukraine im vergangenen August eine Offensive begonnen hatte. Mittlerweile seien mehr als 99 Prozent des Territoriums dort zurückerobert worden, sagte der russische Generalstabschef. Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium erklärt, das vorletzte noch unter ukrainischer Kontrolle stehende Dorf in der Region zurückerobert zu haben.
Noch wenige Stunden vor Verkündung der Feuerpause hatte das russische Verteidigungsministerium der Ukraine vorgeworfen, in den vergangenen 24 Stunden zehnmal russische Energieanlagen angegriffen zu haben.
Die USA hatten im März ein 30-tägiges Moratorium zwischen der Ukraine und Russland vermittelt, durch das Angriffe auf die Energieinfrastruktur des jeweils anderen Landes ausgesetzt werden sollen. Beide Seiten warfen sich aber wiederholt gegenseitig vor, das Moratorium zu verletzen.
Druck aus den USA
Zuletzt hatte Washington den Druck auf die Kriegsparteien erhöht, der baldigen Aufnahme von Friedensgesprächen zuzustimmen. US-Präsident Donald Trump hatte
klargemacht, dass er schnelle Fortschritte sehen will, damit der Krieg in der Ukraine schließlich endet - andernfalls könnte seine Regierung ihre Bemühungen einstellen. Er wolle "sehr bald" eine Einigung sehen, sagte Trump im Weißen Haus. Wie viele Tage damit gemeint seien, konkretisierte er nicht.
In das Bemühen um eine Beilegung des Krieges gegen die Ukraine haben sich auch die Vereinigten Arabischen Emirate eingeschaltet. Wie es heißt, vermittelte die Regierung in Abu Dhabi einen Austausch von Kriegsgefangenen zwischen Russland und der Ukraine. Es seien jeweils 246 Kriegsgefangene ausgetauscht worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit.
haz/hf (rtr, afp, dpa)