Präsident Turkmenistans übt scharfe Kritik am Landwirtschaftssektor
17. November 2003Aschgabad, 14.11.2003, TURKMENISCHES FERNSEHEN I, russ.
Trotz einiger Erfolge geht die Baumwollproduktion in diesem Jahr weiter zurück, erklärte der turkmenische Präsident Saparmurad Nijasow bei einer erweiterten Regierungssitzung am 14. November, die vom turkmenischen Fernsehen übertragen wurde.
Nijasow kritisierte den gesamten landwirtschaftlichen Sektor. "Nur zehn Prozent der Baumwolle sind maschinell geerntet worden, der Rest - 90 Prozent - per Hand", sagte Nijasow und forderte eine Untersuchung. Zu diesem Zweck berief er eine Sonderkommission unter Vorsitz seines Stellvertreters Begenc Atamyradow. "Es müssen erforderliche Maßnahmen getroffen und der Regierung unterbreitet werden", so der Präsident.
Nijasow beauftragte das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, bis zum 23. November den Haushaltsentwurf 2004 dem Parlament vorzulegen. "Wir sollten mindestens ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 20 Prozent erreichen."
Während der Sitzung übte Nijasow scharfe Kritik am Minister für Baumaterialien Hudajgulijew, Kulturminister Ajdogdyjew und dem Minister für Wasserwirtschaft Melmyradow und entließ sie alle wegen "Mängeln" bei ihrer Arbeit.
Nijasow ordnete auch die Bildung eines neuen Ministeriums für Kultur und Information an und ernannte Gosel Nuralijewa, Chefredakteurin der Tageszeitung Nejtralnyj Turkmenistan, zur Ministerin für Kultur und Information. Er beförderte Frau Nuralijewa zur Vizevorsitzenden des Ministerkabinetts, zuständig für Medien und Kultur.
Nijasow beauftragte die Generalstaatsanwaltschaft mit der Untersuchung des Missmanagements im Ministerium für Wasserwirtschaft.
Nijasow schlug ferner vor, den Tag der turkmenischen Jugend, der jährlich am 17. November begangen wird, gemeinsam mit dem Tag der turkmenischen Neutralität am 12. Dezember zu begehen. An diesem Tag werde eine Militärparade von 20 Minuten stattfinden, so Nijasow. (TS)