Präsident des Kosovo-Parlaments spricht sich für Prozess gegen mutmaßlichen Kriegverbrecher Limaj im Kosovo aus

Köln, 19.2.2003, DW-radio / Albanisch, Esat Ahmeti

Frage:

Herr Daci, die internationale Polizei hat im Auftrag des Haager Tribunals drei Kosova-Albaner festgenommen. Unterdessen hat Carla del Ponte auch die Festnahme des Parlamentsabgeordneten Fatmir Limaj bekannt gegeben. Wie bewerten Sie diese neue Entwicklung?

Daci:

Prinzipiell besteht Konsens zwischen den Institutionen Kosovas, den kleinen wie den großen Parteien, dass die rechtliche Zuständigkeit des Haager Tribunals in Kosova anerkannt wird. Wir haben uns für volle Zusammenarbeit entschieden, weil wir nur so Teil der internationalen Gemeinschaft, Teil der demokratischen Gemeinschaft werden. Was den Abgeordneten Limaj betrifft, so muss ich sagen, dass sein Verhalten seit ich ihn kenne, also seit einem Jahr, seitdem das Parlament besteht, korrekt war. Er hat sich als Person der Demokratie gewidmet, der Entwicklung der demokratischen Prozesse , der Achtung der Menschenrechte und der Rechte der Volksgruppen. Er ist jemand, der sich durch seine Arbeit im Parlament ausgezeichnet hat.

Ich glaube, dass die Institutionen Kosovas, eines Landes, das die Demokratie entwickeln will, in der Lage sind, noch eine weitere Verantwortung auf sich zu nehmen. Für herausragende Persönlichkeiten des politischen Lebens, die bewiesen haben, dass sie für die Entwicklung der Demokratie eintreten, sind die Institutionen Kosovas bereit, Garantien abzugeben, damit die weiteren Verfahren hier in Kosova durchgeführt werden können. Es ist nicht gut, dass ich als Parlamentspräsident das sage, so etwas steht eher dem Präsidenten und der Regierung zu, aber ich gehe davon aus, dass ich in diesem Punkt ihre Unterstützung habe.

Frage:

Herr Daci, denken Sie, dass diese Festnahmen Auswirkungen auf die Arbeit des Parlaments haben werden?

Antwort

: Den Parlamentariern kann dieser Fall nicht völlig gleichgültig sein, aber ich glaube an die Reife unserer Abgeordneten, an die politische und die menschliche Reife, diesen Moment in der Arbeit des Parlaments richtig einzuschätzen. (...) (MK)