Proteste gegen Abriss von Privathäusern in der Hauptstadt Turkmenistans
14. Juli 2004Bonn, 13.7.2004, DW-RADIO / Russisch
Wie die Turkmenische Helsinki-Stiftung für Menschenrechte meldet, sind in der Aschgabader Vorstadt Kescha etwa 100 Privathäuser abgerissen worden, was zu Protesten der Einwohner geführt hat, die keine adäquate Entschädigung für ihre verlorenen Immobilien erhalten haben. Versuche der Bürger, sich um Hilfe an die Botschaft Russlands und Vertretungen internationaler Organisationen zu wenden, wurden von den Rechtsschutzorganen des Landes verhindert. Vor wenigen Tagen mussten die protestierenden Menschen Erklärungen unterschreiben, dass sie ihre Meinung öffentlich nicht kundtun werden. Aber die Proteste der Menschen, deren Häuser noch abgerissen werden sollen, dauern an. Am Dientag (13.7.) erreichte uns die letzte Meldung darüber. Die Leiterin der Turkmenischen Helsinki-Stiftung, Tadschigul Begmedowa, sagte der Deutschen Welle:
"Einwohnern von drei weiteren Straßen in Kescha wurde mitgeteilt, dass ihre Häuser abgerissen werden. Daraufhin wandten sich am 12. Juli die in diesen Häusern lebenden Frauen an die Vertretung der UNO. Der Turkmenischen Helsinki-Stiftung liegen keine Informationen darüber vor, ob es ihnen gelungen ist, sich mit irgendjemandem oder Vertretern jener Organisation zu treffen. Am Abend des selben Tages wurden einige Frauen von der Polizei abgeholt. Ein Mann, der versucht hatte, sich einzusetzen, wurde zusammen mit den Frauen von der Polizei mitgenommen. Bis jetzt ist das Schicksal der Festgenommenen unklar. Augenzeugen berichteten, die Menschen seien gewaltsam in Fahrzeuge gesetzt worden. Die Aktion sei von Protestrufen begleitet gewesen. (...)" (MO)