Protest der Mütter der Vermissten in Kosovo beendet
2. Januar 2003Belgrad, 1.1.2003, BETA, serb.
200 Mütter und andere Familienangehörige der vermissten Personen haben heute (1.1.) am Sitz des Kosovo-Komitees für Menschenrechte und Freiheit ihren 17-stündigen Streik beendet. Der Neujahrsprotest richtete sich gegen die Passivität der internationalen Organisationen. Bis heute werden in Kosovo noch immer 3 500 Personen vermisst.
Auf der Kundgebung der Mütter war auch der Menschenrechtler und Ehrenvorsitzende des Kosovo-Komitees für Menschenrechte und Freiheit, Adem Demaci, anwesend.
"Wir haben gar keine Informationen und leider sind aus Serbien verschiedene Spekulationen zu hören. Sie spielen nur mit den Gefühlen der Bürger und der Familienangehörigen der vermissten Personen in Kosovo", sagte Demaci.
Die Streikenden besuchte der Präsident des Kosovo-Parlaments, Nedzat Daci (alb.: Nexhat Daci - MD). Er sagte, die Kosovo-Institutionen fühlten den Schmerz und die Qualen der Mütter mit.
"Die Adressen der Vermissten sind bekannt. Sie wurden nicht an der Kriegsfront, sondern zu Hause vor den Augen der Mütter, der Kinder und der anderen Familienangehörigen verschleppt. Die genauere Adresse heißt Serbien. Nur dort kann man detaillierte Informationen bekommen", fügte er hinzu. (...) (fp)