Preisverdächtige Fotografie
Der Lead Award zeichnet herausragende Arbeiten aus der Medienbranche aus - darunter auch Fotografien, die sich ins Gehirn brennen. Eine Auswahl der nominierten Bilder samt Gewinnerfoto haben wir für sie zusammengestellt.
Freiheit oder Tod
Zum "Foto des Jahres" wurde das Bild "Freiheit oder Tod" von Olivier Jobard gewählt. Der 1979 geborene französische Dokumentarfotograf begleitete afghanischen Flüchtlinge bei ihrer lebensgefährlichen Reise nach Europa. Dem vielfach ausgezeichneten Jobard gelang es, den entscheidenden letzten Moment vor dem Erreichen der griechischen Küste einzufangen.
"Schlechte Aussicht"
Das Foto zeigt die zerstörte Wohnung von Muhammed und Adel aus dem Nord-Gaza-Streifen. Der Fotograf Roberto Schmidt begleitete die beiden - auch nachts, wenn sie in ihre Ruine zurückkehrten, um das, was ihnen noch geblieben ist, zu bewachen.
Ein Kontinent am Abgrund
John Moore fotografierte diese Frau, die um ihre an Ebola gestorbene Schwester trauert. Das Bild ist Teil seiner 2014 entstandenen Fotoserie "Die Ebola-Krise überwältigt die liberische Hauptstadt". Zu diesem Zeitpunkt hatte die Epidemie schon mehr als 1000 Tote gefordert. Die Fotos sind Zeugnis der Ohnmacht und verzweifelten Versuche, die Krankheit zu besiegen.
Müde Hooligans
Der russische Fotograf Andrew Lubimov brauchte vier Monate, bis er das Vertrauen der ukrainischen Hooligans bekam. Dann durfte er ganz nah an sie ran. Und dokumentierte die Perspektivlosigkeit dieser Jugendlichen und ihre Gewaltbereitschaft: Im Fußballstadion, bei Schlägereien - und schließlich schlafend im Bus.
Bryan Adams fotografiert Helmut Berger
Der Rockstar Bryan Adams hat in seinen Fotoserien ein Händchen dafür, Menschen auch dann noch würdevoll in Szene zu setzen, wenn sie ihre Würde längst verloren haben. Der ehemalige Weltstar Helmut Berger ist ein von Drogen und Alkohol gezeichneter alter Mann. Dennoch holt Adams auf diesem Bild die frühere Jetset-Ikone ans Licht.
Zauber der Einsamkeit
Am äußersten Rand von Sibirien: Ein alter Meteorologe beobachtet das Wetter, das Meer und die Eisschollen. Evgenia Arbugaeva dokumentiert in ihrer eindringlichen und stimmungsvollen Langzeitreportage das einsame Leben und die Arbeit an einem der entlegensten Orte der Welt.
"Lost in Los Angeles"
Starfotograf Thomas Struth hat in dieser Bilderserie das Verschwinden der Heimat und die Macht der Erinnerung festgehalten. Die Fotos sind in der Villa Aurora in Los Angeles entstanden. Dort haben viele deutsche Künstler während des Zweiten Weltkriegs Zuflucht gefunden. Die Fotos an der Wand zeigen die prominenten Gäste der Villa.
Erinnerung an einen großen Star
Udo Jürgens feierte kurz vor seinem Tod seinen 80. Geburtstag. Während der in allen Medien präsenten Feierlichkeiten schaffte es der Fotograf Adrian Crispin, den berühmten Musiker in fast intimen Momenten abzulichten.
"Geschlossene Gesellschaft"
Dieses Foto von José Palazon zeigt, wie gut die "Festung Europa" an manchen Orten funktioniert. Melilla ist eine spanische Enklave in Marokko, geschützt durch einen sechs Meter hohen Zaun und Grenzpolizei. Den Afrikanern oben auf dem Zaun liegt das freie Europa zu Füßen - dennoch ist es unerreichbar. Die Golf spielenden Frauen im Vordergrund stört das offenbar nicht.
Bizarre Google-Landschaft
Kein Fotograf auf der Welt hat so viele Bilder gemacht wie Google. Der New Yorker Architekt und Designer Clement Valla hat Ansichten von Straßen und Brücken gesammelt, die bei Google Earth zu finden sind, und sie zu einer bizarren Traumwelt zusammengefügt.
Created by Lagerfeld
Der Modezar ist kein Neuling bei den Lead Awards. Sein diesjähriger Beitrag zeigt ein Model, das in seinem üppigen Kleid und unter dem ausladenden Hut fast verschwindet.