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Präsident Usbekistans mit Verlauf der Reformen unzufrieden

11. Februar 2004
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Bonn, 10.2.2004, DW-RADIO / Russisch

Die Regierung Usbekistans will in diesem Jahr die Anzahl der Staatsbediensteten um 40 000 reduzieren. Das erklärte am Montag (9.2.) der Präsident des Landes, Islam Karimow, auf einer Sitzung des Ministerkabinetts, die den Ergebnissen der Entwicklung der Landwirtschaft im Jahre 2003 gewidmet war. Es berichtet Jurij Tschernogajew:

Beobachter sind sich darin einig, dass dies die kritischste Rede von Islam Karimow seit Jahren war. Der Präsident war aufgeregt und verärgert – dazu gibt es auch allen Grund. Obwohl beispielsweise die Produktion in der Automobilindustrie innerhalb eines Jahres um 29 Prozent zunahm, ist der Präsident der Meinung, dass "die Wirtschaftsreformen keinen Erfolg haben werden, wenn sie nicht mit Reformen im politischen Bereich sowie im Staatsaufbau und in der Justiz gekoppelt werden". Starke Kritik äußerte Islam Karimow an der Privatisierung von Objekten in der Industrie und Landwirtschaft. Er sagte, dass "staatliche Aktienpakete zahlreicher Aktiengesellschaften herrenlos sind und dass praktisch niemand für sie Verantwortung trägt". Von elf zur Privatisierung freigegebenen Objekten seien die Aktien von nur vier Objekten verkauft worden. In der Landwirtschaft seien lediglich zwei Prozent des Viehbestands in privater Hand. Besonders machte der Präsident auf Probleme der heranwachsenden Generation aufmerksam. Islam Karimow unterstrich, dass nur ein Drittel der Schulen in passenden Gebäuden untergebracht seien. Lediglich die Hälfte von ihnen seien mit Computern ausgestattet und einen Internetzugang hätten nur vereinzelte Schulen. (MO)