Präsident des Kosovo-Parlaments: "Der Verfassungsrahmen ist nicht der Koran und nicht die Bibel"
3. November 2003Bonn, 1.11.2003, DW-radio / Albanisch, Bekim Shehu
Der Präsident des Parlaments von Kosova, Nexhat Daci, hofft, dass die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen Kosovas und der UNMIK einen positiven Verlauf nehmen wird. Bis jetzt jedoch habe sie sich jedoch nicht günstig entwickelt. Das erklärte Daci nach dem Auftritt von Harri Holkeri vor dem UN-Sicherheitsrat in New York, zu dem keine Vertreter Kosovas eingeladen waren.
Daci
: Unsere Strategie ist, mit Herrn Holkeri zusammenzuarbeiten, damit die UN-Mission in Kosova zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht wird, und das so schnell wie möglich, so dass sie in die Geschichte der UN als erfolgreichste von allen UN-Missionen eingehen wird.Das, was heute passiert, bietet jedoch wenig Aussichten, dass das so kommt. Trotzdem bin ich optimistisch, dass wir zusammen mit Herrn Holkeri alle Aufgaben dieses Prozesses erfüllen werden, im Interesse Kosovas und im Interesse der Kosovaren.
Das Parlament Kosovas hat eine Kommission eingesetzt, Änderungen am Verfassungsrahmen Kosovas auszuarbeiten. Vorsitzender der Kommission ist Arsim Bajrami von der PDK, die weiteren Mitglieder sind Fatmir Sejdiu, Kolë Berisha (beide LDK), Bajram Kosumi, AAK und Dragisa Krstovic, (Povratak). Unmittelbar nach der Parlamentssitzung erklärte Harri Holkeri von New York aus, nur der UN-Sicherheitsrat könne solche Änderungen vornehmen.
Hierzu äußerte sich Daci so:
"Mein Prinzip ist, dass der Verfassungsrahmen nicht der Koran und nicht die Bibel ist. Im Verfassungsrahmen steht, dass Veränderungen an ihm vorgenommen werden können. Als ich angefangenen habe, mich zusammen mit dem Parlament mit diesem Thema zu beschäftigen, habe ich das nicht ohne die nötigen Konsultationen getan. Ich weise nur ungern darauf hin, dass ich von Hause aus Wissenschaftler bin. Als solcher nehme ich nichts in Angriff, das nicht erfolgversprechend ist. (Übersetzung: Esat Ahmeti) (MK)