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Povratak-Vorsitzende: Kosovo-Serben sollen ihre Politik ohne Befehle aus Belgrad gestalten

17. Juni 2002

– Rada Trajkovic fordert, dass sich die Albaner im Kosovo aufgrund ihrer eigenen Leidensgeschichte für die Menschenrechte aller engagieren

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Köln, 17.6.2002, DW-radio / Albanisch

Gracanica ist eine Stadt, in der man sich in eine andere Zeit zurück versetzt fühlt. Es gibt dort Dinar, Autos mit alten jugoslawischen Kennzeichen mit PR für Prishtina, serbische Musik und Menschen, die auf der Straße Öl aus Plastikflaschen verkaufen. Eine andere Welt, nur 14 Minuten von Prishtina entfernt.

In dieser als serbische Enklave bezeichneten Stadt lebt die Vorsitzende der parlamentarischen Fraktion des serbischen Bündnisses "Povratak", Rada Trajkovic. Im ersten Stock eines nicht zu Ende gebauten Hauses befindet sich ihr improvisiertes Büro. An den Wänden hängen serbische Ikonen und ein Poster auf dem "Wählen Sie "Povratak"" steht.

(Trajkovic) "Ich bin eine Frau, die in der letzten Zeit nicht in ihrem Haus in Prishtina leben kann; ich bin nicht bei meiner Familie und an meinem Arbeitsplatz". Sie erzählt weiter, dass es ihr Wunsch sei, eine Lösung für die Schwierigkeiten in den Beziehungen zwischen Albanern und Serben zu finden. Sie sei daran interessiert, dass die Kosova-Serben ihre Politik ohne Befehle aus Belgrad gestalten und gemeinsam mit den Albanern Antworten finden.

"Wir wollen Einfluss auf die Politik Belgrads gegenüber Kosovo nehmen und nicht umgekehrt", so Trajkovic. Sie sei an einer Integration der Serben in die kosovarische Gesellschaft interessiert. Ihre Forderung ist, dass die serbischen Flüchtlinge in ihre Häuser zurückkehren können. Die Internationale Gemeinschaft habe die Verpflichtung, dies zu unterstützen und die Albaner müssten aufgrund ihres eigenen Leidens die Menschenrechte unterstützen: "Das Volk, das einmal gelitten hat, muss sich darum kümmern, dass kein anderes Volk so leidet, wie es selbst gelitten hat". (MK)