Polizeiaktion in der mazedonischen Region Karadak für albanische Oppositionsparteien unannehmbar
10. September 2003Bonn, 10.9.2003, DW-radio/Mazedonisch, Sveto Toevski
(...) Gestern hat in Tetovo eine Sitzung des Parteipräsidiums der Partei für Demokratische Prosperität (PDP) stattgefunden. Das oberste Gremium dieser Partei teilte mit, die Aktion des Militärs und der Polizei, die die mazedonische Regierung in der Karadak-Region durchgeführt hat, sei unannehmbar. Es sei verfassungswidrig und politisch unproduktiv, dass die Armee für die Lösung innenpolitischer Probleme eingesetzt werde. Die mazedonische Regierung sollte ihre Probleme und Pflichten gegenüber der internationalen Gemeinschaft nicht durch eine Militarisierung der Lage lösen. Vorgestern erklärte die gleiche Partei, die mazedonische Regierung verhalte sich nach dem "Rezept von Slobodan Milosevic", indem sie absichtlich Spannungen und Krisen herstelle, um die Albaner zu disziplinieren. Dies würde allerdings lediglich zu einer Verschlechterung der Lage führen.
Damit schließt die kritische Erklärung, die die DUI, die PDP und die DPA an Premier Branko Crvenkovski und an seine Regierung gerichtet haben. Dies ist die zweite Erklärung. Kürzlich veröffentlichten die Parteien bereits eine gemeinsame Position zur Gemeindereform in Mazedonien. Auch diesmal vertreten sie einen relativ übereinstimmenden Standpunkt zur Polizeiaktion in der Karadak-Region. (md)