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Politiker der albanischen Volksgruppe in Mazedonien ausgebuht und mit Gegenständen beworfen

6. August 2003

- Zeitung Fakti rügt "anti-albanische Gefühlsäußerungen" bei der Ilinden-Feier in Mazedonien

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Skopje, 4.8.2003, FAKTI, alban.

Die Bedenken, dass der 100. Jahrestag des Ilinden-Aufstands weder die historische Realität der Zeit noch das gegenwärtige Bild Mazedoniens widerspiegeln würden, sind während der Feierlichkeiten, die am Samstag (2.8.) in Krusheve (Krusevo – MD) stattfanden, bestätigt worden.

Die Feierlichkeit des 100, Jahrestags der Republik von Kruusheve war gekennzeichnet von offiziellen Reden, in denen der mazedonische Charakter dieses Datums gepriesen wurde und von den unverblümten anti-albanischen Gefühlen, die von der Menge, die am der Feier teilnahm, zum Ausdruck gebracht wurden.

Die versammelte Menge grölte, als befände sie sich im Urwald, als die Empfehlungen der Republik von Krusevo in albanischer Sprache verlesen wurden. Der stellvertretende Vorsitzende des Parlaments und der BDI (Demokratische Union für Integration – MD), Agron Buxhaku, wurde ausgebuht, beleidigt und von verschiedenen Gegenständen getroffen, als er (Präsident Boris – MD) Trajkovski begleitete und durch die Menge zu der für die offiziellen Teilnehmer reservierten Stelle ging.

Unter solchen Umständen klangen die Worte von Präsident Boris Trajkovski, dass "Ilinden nicht nur en Mazedoniern, sondern allen Bürgern der Republik Mazedonien gehört", wie reine Heuchelei.

"Wir müssen verstehen, dass wir alle eine gemeinsame Zukunft haben und dass die Welt uns nicht nach der Sprache, die wir sprechen, der Partei, der wir angehören, bewertet, sondern danach, ob wir uns wie europäische Bürger benehmen". Das waren Trajkovskis grandiose Worten, die überzeugend von der Realität, die auf diese Jubiläumsfeier zu Tage trat, Lügen gestraft wurden.

Das war die Antwort der Menge auf die Appelle, die von den politischen Parteien und von Präsident Trajkovski vor einer Weiche an die Bürger aller Nationalitäten gerichtet wurden, das Ilinden-Jubiläum auf würdige Weise zu begehen.

Gleichzeitig war es eine Bestätigung für die Vergeblichkeit derartiger Empfehlungen von Personen, die ihre gesamte Zeit damit verbringen, anti-albanische Gefühle zu erwecken, während sie gleichzeitig Friedensbotschaften nur für eine eintätige Veranstaltung aussenden.

Andererseits hörte die Menge der Verlesung einer Festansprache in serbischer Sprache in einer außerordentlich ruhigen und entspannten Weise zu. Der serbische Staat und das Volk boten der hohen staatlichen Delegation Mazedoniens eine Feier dieses Jubiläums in serbischer Sprache dar, in der die würdige Freundschaft zwischen beiden Nationen betont wurde. (MK)